Eröffnung: Freitag, 3 November 2017, 18 Uhr
Kuratoren: Oliver Baurhenn, Dorothee Bienert, Marisa Maza, Antje Weitzel, Jole Wielcke, Moira Zoitl
Die Ausstellung betrachtet das Verhältnis von Geschlecht und Mobilität während der Hochphase des europäischen Kolonialismus aus einer dezidiert postkolonial und feministischen Sicht. Ausgangspunkt des Projekts sind diejenigen Frauen, die vom Zeitgeist beeinflusst Forschungsreisen für sich als Herausfor-derung angenommen haben, aber in der dominanten Geschichtsschreibung bisher nur wenig Aufmerksamkeit erhalten haben, wie beispielsweise Mary Kingsley, Ida Pfeiffer, Florence Baker oder auch Emily Ruete alias Sayyida Salme Prinzessin von Oman und Sansibar. Es geht nicht nur darum, die Rolle der Forscherinnen, jenseits einer nostalgisch-romantischen Verklärung von Einzel-Heldinnen wie sie in den Populärmedien oftmals vorherrscht, aufzuzeigen und die Leerstellen der Geschichtsschreibung sichtbar zu machen. Ein Anliegen des Projekts ist vielmehr auch nach der Art des Wissens zu fragen, das im Kontext dieser kolonialen Unternehmungen produziert und in Europa verbreitet worden ist. Die Ausstellung versammelt künstlerische Positionen, die sich in ihren recherchebasierten Arbeiten mit historischen Dokumenten, kolonialer Geschichte, Genderforschung und künstlerischer Wissens-produktion auseinandersetzen.
Projektrealisation in Kooperation mit der nGbK, Berlin