02.05.2008 - 08.06.2008
Burhild Eichheim geht es in ihren Arbeiten von Beginn an um ihr weibliches Selbstverständnis, das sie immer wieder in Frauenporträts und weiblichen Akten umkreist, die in ihren künstlerischen Anfängen noch von einer harmonischen Grundhaltung getragen werden. Auch in ihrer ersten Ausstellung in der Galerie FUTURA 1998 thematisiert sie diesen Bereich in der Darstellung der Mutter-Tochert-Serie des Künstlerehepaares Husemann als vorausschauende Einstimmung in ihre eigene Mutter-Tochter-Auseinandersetzung.
In einer zweiten Werkperiode, die durch den gesellschaftlichen Umbruch 1968 ausgelöst und den respektlosen Wertewandel inspiriert wird, richtet sie den Blick im Sinne des kritischen Realismus nach Außen in die Welt, die sie als immer aggressiver und unwirtlicher erlebt und erleidet, während sie in den nachfolgenden Jahren, in denen die ersten Arbeiten des Zyklus Gartenzauber entstehen, die Welt zugespitzt als zerstörerischen Ort erfährt, der sie unbeheimatet lässt und sich gleichfalls als Spiegel innerer Bilder von Chaos und Zerstörung zu erkennen gibt.
Ihre Formensprache spiegelt ihr Weltempfinden und fesselt den Betrachter in ihren Zeichnungen und Radierungen mit nervös dichtem Lineament, das sich in den hier präsentierten Arbeiten magnetisch bündelt.