27.08.2009 - 11.10.2009
Der österreichische Landwirt Franz Jägerstätter gehört zu den wenigen Menschen, die nach der Einberufung zur deutschen Wehrmacht den Fahneneid und den Kriegsdienst verweigern. Als überzeugter Gegner der Nationalsozialisten lehnt er jeden Dienst an der Waffe konsequent ab, da er den verbrecherischen Krieg Hitlers nicht unterstützen will. Dabei beruft er sich auf sein Gewissen und seinen Glauben. Franz Jägerstätter wird deshalb vom Reichskriegsgericht in Berlin am 14. Juli 1943 wegen "Zersetzung der Wehrkraft" zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.
Die Ausstellung, die von dem österreichischen Auslandszivildienstleistenden Peter Liszt mit Unterstützung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erarbeitet wurde, soll anlässlich des 70. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen an diesen mutigen Kriegsgegner und Widerstandskämpfer Österreichs erinnern. Sie ist insbesondere für die historisch-politische Bildungsarbeit an Schulen im Burgenland konzipiert und konnte in Kooperation mit dem Referat Kultur der Burgenländischen Landesregierung, Eisenstadt, und der Vereinigung „Niemals Vergessen“, Wien, realisiert werden.
Die Ausstellung wird in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand am 27. August 2009 um 19 Uhr eröffnet. Nach den Grußworten des Gesandten Mag. Martin Krüger, Stellvertreter des Botschafters der Österreichischen Botschaft Berlin, und der Stellv. Vorsitzenden des Vereins "Niemals Vergessen", Wien, Frau Studienrätin Ing. Johanna Hronicek, wird Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, zum Thema "Kriegsdienstverweigerung im Nationalsozialismus" sprechen und der Ausstellungsmacher Peter Liszt über das Leben und Schicksal Franz Jägerstätters berichten.