Die Studioausstellung vergleicht die Transformationen der Josephsgeschichte aus Torah, Altem Testament und Koran in europäischen, persischen und indischen Bildern. Zugleich thematisiert sie die wechselseitigen Adaptionen indischer Bildkultur im Werk Rembrandts und europäischen Bildmaterials im indo-islamischen Moghulreich.
Der erste Teil fokussiert die Beziehung zwischen Joseph und der Frau des Potiphar - im Nahen Osten Zulaikha genannt - und wie sie beispielsweise im protestantischen Kontext zu einem Vorbild der Enthaltsamkeit wird und im persischen zu einer epischen Liebesgeschichte. Der zweite Teil zeigt, wie Rembrandt zeitgenössische Miniaturen aus dem Moghulreich heranzog, um seine Josephsfigur mit ihrer historischen Herkunft aus dem Nahen Osten in Verbindung bringen und wie umgekehrt die indische Bildkultur zur gleichen Zeit christliche Graphiken aufgreift.
Darstellungen der Josephsgeschichte aus fünf Berliner Sammlungen zeigen über die traditionellen Sammlungsgrenzen hinweg Bezüge zwischen den Bildkulturen auf.