Gemäldegalerie. Kulturforum. Berlin-Tiergarten, Eingang Sigismundstraße. © Staatliche Museen zu Berlin / Achim Kleuker
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Gemäldegalerie Berlin

Gemäldegalerie. Kulturforum. Berlin-Tiergarten, Eingang Sigismundstraße. © Staatliche Museen zu Berlin / Achim Kleuker
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Plaisante Plaetsen. Arkadien in Holland. Kabinett in der Galerie

25.03.2014 - 10.06.2014

"Plaisante Plaetsen" - so lautet der Titel einer bekannten und einflussreichen Folge von zwölf Landschaftsradierungen des holländischen Künstlers Claes Jansz. Visscher aus dem frühen 17. Jahrhundert. "Plaisante Plaets": Das ist die niederländische Abwandlung des aus der Antike stammenden Begriffes "locus amoenus" (lieblicher Ort). Dieser Ort ist das Gegenbild zum schrecklichen Ort (locus terribilis oder horribilis). Er bezeichnet eine in der Vorstellung existierende, erdichtete Naturlandschaft, eine Art irdisches Paradies, ein Reich "vollkommener Glückseligkeit und Schönheit" (Erwin Panofsky), die dem Menschen Ruhe und Entspannung für Geist und Körper bietet. Die griechische Landschaft Arkadien wurde häufig in eins gesetzt mit dem "locus amoenus". Hier erträumte man sich Arkadien als die schöne Gegenwelt zum realen Leben, bevölkert von Schäfern und Schäferinnen mit ihren Herden, Sinnbilder des einfachen, doch glückvollen Lebens im Einklang mit der Natur.
Das Überraschende an den Darstellungen von Visschers Folge "Plaisante Plaetsen" ist, dass hier nicht idealisierte arkadische Landschaften im traditionellen Sinne wiedergegeben sind, also von Hirten und Herden bevölkerte südländische Gegenden, sondern an der Wirklichkeit orientierte Ansichten von Orten außerhalb der holländischen Stadt Haarlem. Arkadien wurde gleichsam nach Holland versetzt.
In Jan van de Veldes Serie "Amenissimae aliquot regiunculae et antiquorum monumentorum ruinae" (Einige höchst anmutige Landschaften und Ruinen antiker Bauwerke) werden (antike) Phantasieruinen auf geschickte Weise mit erdachten Landschaften, die an das heimische Umland erinnern, kombiniert. An die Stelle des Traumes von Arkadien tritt der Spaziergang ins Umland.
Die von der eigenen Umgebung inspirierten Landschaften der Haarlemer Künstler Claes Jansz. Visscher und Jan van de Velde aus dem frühen 17. Jahrhundert blieben für viele Landschaftsdarstellungen der folgenden Jahrzehnte verbindlich. Daneben findet man in der holländischen Kunst auch klassische arkadische Landschaften mit südlichem Gepräge und Pastoralen (Schäferszenen), wie beispielsweise in der Darstellung eines Schäferpaares von Moyses van Uytenbroeck und in Adriaen van de Veldes italienischer Landschaft. Die Ausstellung gewährt einen Einblick in die Vielfalt der holländischen Vorstellungen Arkadiens.

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