28.06.2008 - 28.09.2008
Sebastiano Luciani, gen. del Piombo, ist einer der weniger bekannten, gleichwohl aber herausragenden Renaissancekünstler Italiens. Der aus Venedig stammende Maler, der mit Raffael um die Gunst des römischen Publikums konkurrierte und mit Michelangelo freundschaftlich verbunden war, verschmilzt in seinen atmosphärischen Gemälden die venezianische Farbigkeit seiner Lehrer Giovanni Bellini und Giorgione mit der Monumentalität der römischen Malerei.
Zu seinem Namen kam Sebastiano del Piombo, als Papst Clemens VII. ihm 1531 das gutdotierte Amt eines päpstlichen Siegelbewahrers verlieh. Sein Werk umfaßt Altarwerke, wenige mythologische Szenen und vor allem Porträts. In Zusammenarbeit der Gemäldegalerie mit der Soprintendenza Speciale per il Polo Museale Romano entstand diese zunächst im Palazzo Venezia in Rom gezeigte Ausstellung, die mit Leihgaben aus aller Welt bestückt ist und zum ersten Mal einen grandiosen Einblick in das vielfältige Schaffen des Malers gibt: Gezeigt werden Gemälde auf Holz, Leinwand oder Schiefer, aber auch Zeichnungen, die häufig der Vorbereitung von Fresken dienten. Neben den Werken Sebastianos sind auch Zeichnungen Michelangelos und Gemälde spanischer Nachfolger des zu seiner Zeit überaus erfolgreichen Künstlers zu sehen.