Kleine holzgeschnitzte Figuren und Bildwerke aus Korea stehen im Zentrum der Sonderausstellung, die nach vorangegangenen Präsentationen in den USA und England nun auch in Deutschland zu sehen ist. Sie kommt auf Initiative und mit Unterstützung durch die Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea nach Leipzig.
Die Skulpturen waren einst eng mit dem Bestattungsritual der koreanischen Bevölkerung verbunden. Zumeist haben sie menschliche Gestalt und stammen aus dem 19. Jahrhundert. In der koreanischen Sprache bezeichnet das Wort kokdu übernatürliche Wesen, die den Menschen helfend zur Seite stehen und zwischen diesen und der jenseitigen Welt vermitteln. Die kleinen Figuren dienten dazu, die Totenbahren zu schmücken. Ihre Aufgabe war es, die Verstorbenen in die jenseitige Welt zu geleiten. Dabei sollten sie ihnen diesen schweren, letzten Weg so angenehm wie möglich gestalten. Obwohl der Anlass für die Herstellung der Kunstwerke ein trauriger war, geht von ihnen ein eigentümlicher Charme und eine Lebensfreude aus, die ihre ursprüngliche Funktion fast vergessen lässt.