Ägyptisches Museum der Universität Bonn

1798 erobert der junge General Napoleon Bonaparte mit 35.000 Soldaten Ägypten. Mit der Armee ziehen 150 Forscher an den Nil. Soldaten und Wissenschaftler sollen das Land erschließen – politisch, wissenschaftlich und künstlerisch. Als nach drei Jahren die geschlagenen französischen Truppen abziehen, bringen sie eine unglaubliche wissenschaftliche Beute nach Europa. In dem Monumentalwerk „Description de l'Égypte“ werden die Ergebnisse veröffentlicht und die Aggression als eine wissenschaftliche Expedition verklärt. Mit der Publikation verändert sich das Wissen über Ägypten fundamental. Auch die Ägyptologie als die Wissenschaft vom pharaonischen Ägypten erfährt entscheidende Impulse.
Die neue Ausstellung im Eingangsbereich des Ägyptischen Museums der Universität Bonn zeigt eine Auswahl der schönsten Kupferstiche aus der „Description de l'Égypte“. Sie verweist auf die Bedingungen der produktiven, aber nicht widerspruchsfreien Auseinandersetzung mit Ägypten. Politik, Wissenschaft und auch die Künste greifen dabei ineinander.
Die Kupferstiche wurden dem Ägyptischen Museum Bonn von dem Sammlerehepaar Ursula und Karl-Heinz Preuß zur Verfügung gestellt, das kürzlich einen bedeutenden Teil seiner Aegyptiaca der Universität gestiftet hat.