07.06.2007 - 04.11.2007
Eine fotografische Zeitreise in das Alte Ägypten
Gezeigt wird eine Auswahl von Stillleben, die seit dem Jahre 2004 durch den Kölner Fotografen Dieter Klein entstanden sind.
Die antiken Originale der Bonner Sammlung sind dabei als künstlerische Inszenierung zu modernen Stillleben arrangiert, um neue spannende Assoziationen und einen veränderten Zugang zu uns altbekannten Stücken zu ermöglichen. Bei diesem Kunstprojekt werden die antiken Objekte nicht wegen ihrer kulturhistorischen Botschaft, sondern aufgrund der ihnen eigenen Ästhetik in 'stillen Bildern' festgehalten. Fernab von einer analytisch-dokumentarischen Fotografie zielt diese Umsetzung auf das sensible Zusammenspiel der Stücke und den Einsatz von Licht und Farbe.
Für den Fotografen ist es eine besondere Herausforderung, mit zwei bis vier Jahrtausende alten Objekten zu arbeiten. Einerseits sind höchste Sorgfalt und Vorsicht geboten, andererseits steht man vor der schwierigen Aufgabe, dem 'Eigenleben' dieser Stücke gerecht zu werden. So formuliert Dieter Klein seine Arbeit: "Es sind die faszinierenden Momente der vergangenen Dinge, deren Gebrauchsspuren auch immer eine Geschichte erzählen; aus dem Zusammenhang genommen, in ein Stillleben eingebunden, werden kleine Dinge zum Besonderen."
Bilder, die auf diese Weise entstehen, können die Phantasie des Betrachters anregen und einen emotionalen Zugang zu den Gegenständen und ihrer Welt ermöglichen. Gelingt der Zugang zur Vergangenheit auf die eine oder andere Weise, öffnen sich weitere Türen, hinter die es sich zu schauen lohnt: Darstellungen und Symbole verweisen nicht nur auf den unmittelbaren Alltag der Menschen im antiken Ägypten, sondern vor allem auch auf ihren Umgang mit dem Dies- und Jenseits, auf ihre Götter, ihre Riten und deren Bedeutung.
Dieter Klein beschäftigt sich bereits seit 1978 mit Stilllebenaufnahmen. Am Anfang sind es Dinge des Alltags, die ihn in den Bann ziehen. 1984 werden die 'Faszinierenden Unwichtigkeiten' veröffentlicht und zeigen arrangierte Stillleben mit Dingen des täglichen Gebrauchs, gefunden in verlassenen Häusern, die für den Braunkohletagebau abgerissen wurden. Ab 1989 entsteht eine Serie von Stillleben mit Objekten aus der Sammlung Günter Krüger und dem 'Museum für Alltagsgeschichte' in Brühl.
Im Rahmen des Buchprojektes "Auf den Spuren von C.G. Jung" werden 2004 ägyptische Objekte der Bonner Sammlung zur Illustration verwendet. Die daraus entstandene Faszination und die besondere Ausstrahlung der antiken Stücke führen schnell zu den ersten Arbeiten am Stilllebenprojekt mit altägyptischen Originalen.
