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Ägyptisches Museum der Universität Bonn


Regina-Pacis-Weg 7
53113 Bonn
Tel.: 0228 73 97 10
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 13.00-17.00 Uhr
Sa, So 13.00-18.00 Uhr

Bei den Pyramiden von Meroe - Reiseaquarelle von Francis Breyer

04.12.2013 - 09.03.2014

Kunst und Wissenschaft galten lange als zwei grundverschiedene Formen der Aneignung. Hier das ästhetische Einfühlen, dort das logische Erklären. Dass beides keineswegs Gegensätze sind, sondern einander bedingende Zugänge, zeigt die neue Ausstellung im Ägyptischen Museum der Universität Bonn.
PD Dr. habil. Francis Breyer studierte in Tübingen Ägyptologie, Sprachwissenschaft und Altorientalistik sowie in Berlin Äthiopistik, Kuschitistik und Berberologie, wurde 2005 in Basel promoviert und 2013 in Bonn mit der venia legendi ›Ägyptologie und Altorientalistik‹ habilitiert. 2006-7 hatte er das einjährige Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts und 2011-12 eine Gastprofessur in Wien inne. Neben über 80 Publikationen in renommierten Fachzeitschriften hat er mehrere wissenschaftliche Monographien verfasst.
Wie sein zweiter Name bereits verrät, stammt Francis Amadeus Karl Breyer, geboren 1977 in Ludwigsburg, aus einer Musikerfamilie. Von seinem Vater, dem Kunstmaler Erich Breyer, bekam er das künstlerische Rüstzeug im graphischen und bildnerischen Bereich. Die im Ägyptischen Museum der Universität Bonn gezeigte Werkschau ist seine zweite Ausstellung.
Was wie zwei völlig verschiedene Lebensläufe aussieht, ist in Wirklichkeit ein und derselbe. Mehr noch: es bestehen direkte Verbindungen zwischen den beiden Interessenssphären, auch wenn sich dies erst auf den zweiten Blick erschließt.
Die in der Ausstellung gezeigten kolorierten Zeichnungen entstanden während einer einjährigen Studienreise 2006/7. Die Reise führte durch Nordafrika, den Vorderen Orient, Anatolien und auf der ›Seidenstrasse‹ quer durch Mittelasien nach China und Tibet. Da eines der wissenschaftlichen Spezialgebiete von Francis Breyer die antike Schriftkultur von Meroë (Nubien) darstellt, verbrachte er über einen Monat im sudanesischen Niltal. Neben dem Studium der Denkmäler fand er die Muße, Eindrücke mit dem Zeichenstift festzuhalten. Diese künstlerische Seite der Aneignung vergangener Kulturen ist in der Frühzeit der Archäologie noch eine Selbstverständlichkeit gewesen, wird heute aber nur noch selten bewusst betrieben. In der Ausstellung werden wissenschaftliche und künstlerische Reflektion beispielhaft zusammengeführt.

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