Skarabäen gehören zu den markanten Leitformen der altägyptischen Kultur. Vergleichbar den Pyramiden sind sie entsprechend auch in einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Nur stehen sie in der Größenskala eben am anderen Ende, beeindrucken eher durch ihre Masse, die sich in der Andenkenproduktion unserer Tage bruchlos fortsetzt. Aber es liegt in ihnen auch eine besondere Klasse, enthalten diese frühen Massenkommunikationsmittel doch verschiedenste Informationen zur Religion, zu sozio-ökonomischen Verhältnissen und sogar zu interkulturellen Kontakten.
Ein Glücksfall ist es für ein Universitätsmuseum, wenn ihm gleich hunderte dieser Käfer einfach zufliegen. Frau Annemarie Müller-Feldmann hat dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn neben verschiedenen anderen Objekten mehrere hundert in der Forschung noch gänzlich unbekannte Skarabäen und Skaraboide geschenkt. Im Rahmen eines Master-Seminars für Medienarchäologie sind Studierend unter Leitung von Prof. Morenz mit ständig wachsender Begeisterung an die Aufarbeitung dieser Käfer gegangen und haben für die Ausstellung und den Katalog eine Gruppe von 60 Skarabäen aus dem Mittleren Reich und der Hyksoszeit ausgewählt. Im Umgang mit den Originalobjekten wurde das Seminar zu einer Entdeckungsreise, an der nun auch die Besucher des Museums teilhaben sollen.