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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung im Neuen Museum


Bodestr. 1-3
10178 Berlin
Tel.: 030 266 424 242
Homepage

Öffnungszeiten:

tägl 10.00-18.00 Uhr
Do bis 20 Uhr

Alltag – Luxus – Schutz. Schmuck im Alten Ägypten

27.09.2014 - 31.05.2015

Die Ausstellung mit rund 440 antiken Werken – Ringe, Ketten, Armreifen und Amuletten aus verschiedenen Materialien – gibt einen Überblick über die Bedeutung von Schmuck im antiken Ägypten. Schmuck war im Alltag aber auch als Grabbeigabe ein Statussymbol. Er wurde als luxuriöses Accessoire von allen Altersstufen und Gesellschaftsschichten getragen und hatte ferner die Aufgabe, vor Unheil und bösen Dämonen zu schützen. Die Spanne reicht von der einfachen Fayenceperlenkette bis zum aufwendig gearbeiteten goldenen Ohrring, vom kleinen Skarabäus-Anhänger bis zu vielgestaltigen Schutzgöttern.
Die Ausstellung zeigt selten oder teilweise noch nie in der Öffentlichkeit präsentierte Objekte. Besonders die aus verschiedenfarbigen Halbedelsteinen in unterschiedlichen Schliffen bestehenden Perlenketten und die kostbaren, aus Gold, Silber und Elektron angefertigten Schmuckstücke, wie zum Beispiel die detailreich gestalteten filigranen Goldohrringe, vermitteln einen Eindruck der langen Tradition hervorragender Schmuckproduktion im antiken Ägypten.
Materialien zur Schmuckherstellung
Bereits in prädynastischer Zeit schmückten sich die Bewohner des Niltals mit Ketten, Armbändern, Ringen, Tier- und Götterfiguren aus farbigen Steinen, Elfenbein, Tierknochen, Muscheln und Schnecken. Mit fortschreitenden handwerklichen Fähigkeiten verarbeitete man auch Gold, Silber und Bronze zu Schmuckgegenständen. Gegenüber den (teils) durchsichtigen Edelsteinen bevorzugten die Menschen eher die verschieden farbigen Halbedelsteine, wie beispielsweise Amethyst, Jaspis, Karneol, Lapislazuli, Malachit oder Türkis. Diese Rohstoffe wurden in den Wüstengebieten und Gebirgszügen entlang des Nil gefunden und abgebaut, vereinzelt sogar aus dem Ausland importiert, wie der dunkelblaue Lapislazuli aus Afghanistan.
Aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs ersetzten bald billigere Materialien, vor allem leicht herzustellende Werkstoffe wie farbige Fayence und Glas, die kostbaren Edelmetalle und Halbedelsteine.
Schmuck im Alten Ägypten
Zu den faszinierendsten Gegenständen der Alltagskultur sowie der Grabausstattung gehören zweifellos die zahlreichen, teilweise aufwändig gearbeiteten Schmuckstücke. Viele Ketten, Anhänger, Armbänder, Ringe und Ohrringe beeindrucken durch ihre Form, Farbgestaltung und technische Perfektion in Herstellung und Verarbeitung.
Diese Kriterien lassen erkennen, ob der Schmuckgegenstand im Alltag oder als luxuriöses Accessoire zu festlichen Gelegenheiten, im Diesseits oder Jenseits, von einfachen Niltalbewohnern oder Königen, Priestern und Hofleuten getragen wurde.
Schmuck hatte jedoch nicht nur dekorativen Charakter. Er besaß auch magisch-religiöse Bedeutung und sollte den Träger vor Krankheiten, Dämonen und anderen Gefahren schützen. Dementsprechend trugen Männer, Frauen und Kinder aller Altersstufen und Gesellschaftsschichten ein oder mehrere Schmuckstücke. Hierbei erfreuten sich vor allem Schutzamulette großer Beliebtheit.
Metallbearbeitung
Metall wurde im antiken Ägypten schon im 4. Jahrtausend v. Chr. bearbeitet. Während aus dem Halbedelmetall Kupfer vor allem Geräte, Waffen und Gebrauchsgeschirr produziert wurden, verwendete man die Edelmetalle Gold, Elektron und Silber zur Herstellung von Schmuck und Prunkgefäßen. Silber war das wertvollste Material, da es aus Vorderasien importiert werden musste. Gold und Elektron konnten im südlich angrenzenden Nubien abgebaut werden. Am Anfang bediente man sich vor allem der Treibtechnik, bei der eine Metallplatte über einem Treibamboss mit Hilfe eines Hammers in Form gebracht wurde. Bald wurden auch verschiedene Gießtechniken angewandt, mit denen kleinere Schmuckstücke präzise hergestellt werden konnten. Nicht nur beim Schmuck sondern auch zur Dekorierung von Gefäßen und Geräten bediente man sich verschiedener Ziertechniken wie Gravieren, Ziselieren, Blattvergoldung und Versilberung. Die aufwändig gestalteten Prunkgefäße waren, ebenso wie die filigranen Schmuckstücke, ein Zeichen für die hohe soziale Stellung ihrer Besitzer.

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