Brad Downey wurde 1980 in Louisville, Kentucky, geboren und studierte zunächst Film in Brooklyn, New York, sowie anschließend unter Bruce McLean Malerei und Skulptur an der Slade School of Art in London. Nach Berlin kam er erstmals 2003 aus Anlass des Streetart-Festivals „Backjumps“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Seit 2008 lebt und arbeitet er permanent in der deutschen Hauptstadt als Plattform für seine sich zunehmend auf internationaler Ebene manifestierende Kunstpraxis, die den öffentlichen Raum sowohl als Ort als auch als Material für listig, irritierende Veränderungen begreift.
Downeys Interventionen, die er zum Teil in Kooperation mit anderen Künstlern wie Akay verwirklicht, vollziehen sich fast ausschließlich im urbanen Kontext und werden ortsspezifisch entwickelt. Häufig ohne konkreten Auftrag oder Genehmigung realisiert, nehmen sie durch die Mittel der Um- oder Entfunktionalisierung Eingriffe in bestehende formale oder soziale Verhältnisse vor. Die mitunter subtilen „Störungen“ der Stadtlandschaft können schon nach kurzer Zeit wieder von Passanten oder Bauarbeitern „berichtigt“ werden. Andere Arbeiten integrieren sich für längere Zeit in den Bestand des Stadtbildes. Sie unterlaufen die gängigen Routinen unserer Wahrnehmung, fordern Kritik- und Urteilsfähigkeit heraus und beziehen die Reaktion des Publikums im Sinne einer „sozialen Plastik“ mit ein. Vorherrschend ist dabei Downeys treffender Humor, der sich aus dem Slapstick ableiten lässt und mit gesellschaftlichen Fragen und auch politischen Machtstrukturen befasst ist. 2011 erschien im Gestalten-Verlag Brad Downeys Werkübersicht Spontaneous Sculpture.
In Deutschland ist Downey vor allem bekannt geworden durch eine 2008 von der Firma Lacoste veranstaltete Ausstellung in den KaDeWe-Schaufenstern. Die Einladung was er mit dem Besprühen der Kaufhaus-Fassade mit grüner Farbe in einer Guerilla-Attacke beantwortete.
Die Ausstellung in der Studiogalerie des HaL zeigt inmitten einer vom Künstler gebauten Konstruktionen verschiedene Videos und Fotos aus den letzten Jahren, mit denen Downey seine Interventionen im öffentlichen Raum dokumentierte.