Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
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Haus am Lützowplatz

Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin
Haus am Lützowplatz, Foto: Marcus Schneider, Berlin

Lützowplatz 9
10785 Berlin
Tel.: 030 261 38 05
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr

/ interf ∆ ce(s) / - Tales of Babel

22.04.2017 - 11.06.2017

“Die Ausstellung / interf ∆ ce(s) / entstand aus dem Wunsch heraus, Werke von Marion Andrieu, Yann Gerstberger und Zora Mann zusammenzubringen. Sie ist eigens auf ihre künstlerische Praxis zugeschnitten und erforscht die Bezüge der Werke zueinander, ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede. Auch befasst sie sich mit der Frage, inwiefern sich aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen darin wiederfinden lassen.

Die Künstler versammeln in ihren Arbeiten eine Vielzahl an Zeichen und Bezügen, die sie ohne jede offensichtliche Hierarchie einander gegenüberstellen und miteinander kombinieren. Ganz gleich, ob es sich um grafische oder skulpturale Details handelt, sind all diese Elemente darauf reduziert, als stumme Signifikanten zu dienen. Sie werden auf eine gleichwertige Ebene gestellt und so verflacht, dass sie „unsere aktuelle Beziehung zur Kulturproduktion“ [1] wiedergeben, in der die Verwendung von Internet und digitalen Geräten inzwischen weit verbreitet ist. Die einzelnen Arbeiten funktionieren wie eine Schnittstelle, da sie diese verschiedenen Elemente miteinander verbinden.

In den Gemälden und Gravuren von Zora Mann weisen die Zeichen einen hohen Abstraktionsgrad auf. Die Künstlerin wählt sie hauptsächlich aufgrund der Atmosphäre aus, die sie heraufbeschwören, und weniger ihrer Bedeutung wegen. Sie schaffen sinnestäuschende und obsessive Szenarien. Bei den Werken von Yann Gerstberger vermischen sich die Zeichen in psychedelischen Kompositionen. Marion Andrieus Arbeiten beziehen sich unmittelbar auf die Idee der Schnittstelle und der „verflachten Realität (flattened reality)“. In ihren Skulpturen verschmelzen Bezüge aus verschiedenen Gebieten miteinander und erinnern an kultische oder religiöse Gegenstände.

Alle drei Künstler gehören einer Generation an, in der die Verzahnung von Kunst und Ethnologie als auch andere Sichtweisen, die globale Ausstellungen wie Magiciens de la terre (1989) eröffnet haben, längst etabliert ist. Sie teilen ihren Hang zur kulturellen Grenzüberschreitung und zögern nicht, ihre Inspiration aus Artefakten fremder Kulturen oder Urvölker als auch aus der Volkskunst zu ziehen. Statt auf eine sterile oder technoide Ästhetik abzuzielen, spielen sie mit Anachronismen und verbinden daher charakteristische Aspekte unseres postdigitalen Zeitalters – den Konsum, die Massenproduktion und den dot.com-Rausch – mit Merkmalen nicht-westlicher, traditioneller Kulturen. Die in ihren Arbeiten auftauchenden Totems, Schilde und Vasen sind Träger ritueller Komponenten und führen die Ausstellung damit in eine von magischen Glaubensvorstellungen belebte Welt.

[1] Text zu Yann Gerstbergers Arbeiten, François Aubart, 2012.” (Lucile Bouvard)

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