Die Sonderschau knüpft an die Ausstellungen zur Architektur in Leipzig in den Jahren der Weimarer Republik und während der NS-Diktatur an. Sie zeigt die wichtigsten Bauten und Planungen vom Beginn des Wiederaufbaus bis zur Grundsteinlegung für das Wohngebiet Leipzig-Grünau am 1. Juni 1976.
Die Ausstellung gibt ein breites Bild vom Baugeschehen in den drei Jahrzehnten nach Kriegsende und zeigt neben bekannten Bauten zahlreiche unveröffentlichte Pläne und Fotos. Es wird daran erinnert, dass das Alte Rathaus und auch die Reformierte Kirche am Tröndlinring als Kriegsruinen von den Leipzigern gesichert und nach bemerkenswert kurzer Zeit wieder aufgebaut wurden. Dem gegenüber stand die Vernichtung zahlreicher erhaltenswerter Gesellschaftsbauten. Hier stehen die Sprengungen der Universitätskirche St. Pauli und des Gewandhauses als Beispiele für den politisch motivierten Umgang mit Kulturgut.
Unter den neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entstanden am Ring und beiderseits der Jahnallee imposante Baukomplexe. Mit dem Übergang zum industriellen Bauen änderte sich die Formensprache und moderne Materialien kamen zum Einsatz wie beispielsweise an der Hauptpost und an den wenigen erhalten Industriebauten.
Die Aktualität des Themas liegt nicht zuletzt in der anhaltenden Gefährdung der Bauten dieser Epoche. Die Ausstellung kann zu einem besseren Verständnis der Zeit, zur gründlicheren Kenntnis ihrer baulichen Leistungen und zur Vertiefung von Wertmaßstäben beitragen.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Leipzig und dem Amt für Bauordnung und Denkmalpflege Leipzig.