01.07.2011 - 15.09.2012
"Geehrt – Geachtet – Anerkannt. Das ist unsere Republik", steht auf dem schäbigen Transparent, unter dem alte Menschen auf zwei Parkbänken sitzen. Gemeint ist die Deutsche Demokratische Republik, in der 1974 dieses Foto von Thomas Hoepker entstand. Den Kontrast zwischen Alltag und Propaganda in der DDR hat der international bekannte Fotograf Thomas Hoepker zwischen 1959 und 1991 immer wieder eingefangen.
Die Ausstellung "Zeitsprung. Fotografien von Thomas Hoepker" zeigt ab 1. Juli 2011 bis September 2012 in der U-Bahn-Galerie rund 60 Aufnahmen – von Militär-paraden und Jubiläumsveranstaltungen bis hin zu spielenden Kindern und Urlaubsszenen auf Rügen. Immer hat Thomas Hoepker dabei das spannende Detail im Blick, das dem Foto erst seine Wirkung verleiht: Hinter einem LKW der paramilitärischen "Gesellschaft für Sport und Technik" flirtet ein Junge in Uniform mit einem Mädchen, das sein Barett auf dem Kopf trägt. Die Welt um die beiden Jugendlichen scheint vergessen.
Thomas Hoepker arbeitete von 1964 bis 1989 als Fotoreporter beim Stern. Noch vor dem Mauerbau entstanden Fotos aus Ost-Berlin. Von 1974 bis 1976 sind seine Frau Eva Windmöller und er offiziell in der DDR akkreditiert und be-richten gemeinsam für den STERN aus der geteilten Stadt. Viele Fotos ent-stehen in dieser Zeit, auch von Oppositionellen wie Wolf Biermann und Robert Havemann. 1989 wird Hoepker Mitglied der renommierten Fotoagentur "Magnum", 2003 bis 2006 ist er ihr Präsident.