Innenansichten vom Leben in der DDR, Skurriles und Befremdliches, Leben und Sterben: Gundula Schulze Eldowy zeigt in ihren Fotografien den ungeschönten Alltag in der SED-Diktatur. Die 1954 in Erfurt geborene Künstlerin studiert in Leipzig Fotografie und wendet sich fernab der staatlich verordneten Propaganda dem wirklichen Leben zu. Sie fotografiert Menschen aus ihrer Nachbarschaft in Ost-Berlin, dokumentiert staatliche Zwänge wie private Rückzugsversuche und porträtiert Arbeiter in der DDR.
Wir zeigen ihre Fotografien vom 17. November 2016 bis 2. April 2017 im Ausstellungspavillon. Der Pavillon befindet sich dem Haus der Geschichte gegenüber auf der Willy-Brandt-Allee.
Gundula Schulze Eldowy gibt in Fotografien und Texten den Menschen, die in der SED-Propaganda nicht vorkommen, ein Gesicht: ein Kind im Engelskostüm in einem heruntergekommenen Berliner Altbau-Hinterhof 1987, Teilnehmer einer Montagsdemonstration in Leipzig 1989, ein als Gartenzwerg verkleideter Sammler mit einem ganzen Zwergen-Orchester im Garten. Die Künstlerin fotografiert Wohn- und Arbeitsstätten, zeigt Zwischenmenschliches, Privates und Eigensinniges. Sie stellt eine Gesellschaft der 1980er Jahre vor, die zwischen wirtschaftlicher Misere und individuellem Aufbegehren zu überleben versucht.