Der Schriftsteller und Ethnologe Hubert Fichte (1935–1986) gilt als poetischer und dokumentarisch-realistischer Vorläufer neuer Disziplinen in Deutschland wie Queer Studies und Postcolonial Studies. In seinen Schriften werden Ökonomiekritik, (Homo-)Sexualität und Selbstreflexion zu methodischen Werkzeugen. Ausstellungen und die Übersetzungen seiner Romane in die Sprachen der Orte, die Fichte mit seiner Lebensgefährtin Leonore Mau bereiste, haben dort erstmalig eine Rezeption seines Werks angeregt.
Im Herbst 2019 schließt die Ausstellung Liebe und Ethnologie – die koloniale Dialektik der Empfindlichkeit (nach Hubert Fichte) im HKW in Berlin das Projekt ab. Mit Arbeiten von Nadja Abt, Kader Attia, Letícia Barreto, Michael Buthe, Coletivo Bonobando, Papisto Boy, Nathalie David, Claudia Del Fierro, Alair Gomes, Renée Green, Philipp Gufler, Cristóbal Lehyt, Leonore Mau, Tiona Nekkia McClodden, Mario Navarro, Richard Oelze, Lil Picard, André Pierre, Lili Reynaud Dewar u.v.a.
2017 nahm das Kooperationsprojekt mit dem Goethe-Institut seinen Anfang mit Ausstellungen in Lissabon, Salvador de Bahia und in Rio de Janeiro. 2018 folgten Ausstellungen in Santiago de Chile mit einem mehrtägigen begleitenden Kolloquium sowie weitere Stationen in Dakar und New York.