Die Kolyma ist ein Fluss im Nordosten Sibiriens, der nach rund 2000 Kilometern ins Ostsibirische Meer mündet. Nach ihm ist auch eine riesige Region Russlands benannt. Vor allem wegen ihrer Bodenschätze wurde sie in der Zeit des Stalinismus unter Einsatz von Zwangsarbeitern und Häftlingen industriell erschlossen: In weniger als einem Jahrzehnt entstand ab 1929 ein gigantischer Komplex von Bergwerken, Industrieanlagen und Konzentrationslagern, in dem Millionen Menschen ausgebeutet und umgebracht wurden. Der eindrucksvollste literarische Zeuge aus dieser Zeit ist Warlam Schalamow (1907-1982), dessen Werk vorgestellt wird.