Heimatmuseum Zehlendorf (Foto: KULTURpur)
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Heimatmuseum Zehlendorf

Heimatmuseum Zehlendorf (Foto: KULTURpur)
Heimatmuseum Zehlendorf (Foto: KULTURpur)
Heimatmuseum Zehlendorf (Foto: KULTURpur)
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Clayallee 355
14169 Berlin
Tel.: 030 8 02 24 41
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo,Do 10.00-18.00 Uhr
Di,Fr 10.00-14.00 Uhr
u.n.V.

Reform und Tradition - Auf den Spuren des Architekten Paul Mebes

16.03.2012 - 20.06.2012
Die Ausstellung widmet sich dem Architekten Paul Mebes (1872-1938), dessen Name untrennbar mit der Baugeschichte Zehlendorfs und Berlins verbunden ist. Mit seinen Siedlungen, Wohnanlagen, Landhäusern, Schulen, Büro- und Geschäftshäusern war er wie kaum ein anderer Architekt hier am baulichen Geschehen beteiligt. Gemeinsam mit seinem Schwager Paul Emmerich (1876-1958) führte er die Architektengemeinschaft „Mebes & Emmerich“. Von 1908 bis 1938 lebte Mebes in Zehlendorf.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg entstanden jene Werke, die Mebes zu einem führenden Vertreter des genossenschaftlichen Reformwohnungsbaus werden ließen. Als technisches Vorstandsmitglied des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin machte er sich schon mit seinen ersten Wohnanlagen am Fritschweg in Steglitz (1907-08) und an der Paul-Francke-Straße in Niederschönhausen (1908-09) einen Namen. Mebes orientierte sich an der Architektur der Zeit „ um 1800“, so auch der Titel des von ihm 1908 herausgegebenen Buches. Klassizistische Formelemente bestimmten das Erscheinungsbild seiner Wohnanlagen. Beim Bau der Gartenstadt Zehlendorf an der Berlepschstraße (ab 1913) bewies Mebes zudem seine Aufgeschlossenheit gegenüber neuesten Entwicklungen und Einflüssen im Siedlungsbau.
In der Weimarer Republik avancierte der in Magdeburg geborene Architekt zu einem der produktivsten Wohnungs- und Siedlungsbauer. Während die Bauten nach dem Ersten Weltkrieg wie die Siedlung am Heidehof in Zehlendorf (1923-25) und der Werrablock in Neukölln (1924-26) zunächst noch von traditionellen und expressionistischen Gestaltungsmitteln geprägt wurden, waren später mit der Verwendung des Flachdachs und der Zeilenbauweise z.B. beim Laubenganghaus in Lichterfelde (1928-30) und der Friedrich-Ebert-Siedlung im Wedding (1928-31) Einflüsse des Neuen Bauens spürbar.
Neben seiner Tätigkeit für verschiedene Beamten-Wohnungs-Vereine wirkte Mebes auch als freier Architekt und entwarf zahlreiche Landhäuser wie das Haus Hanschke (1907-08) oder das Haus für den Bildhauer Walter Schmarje (1911-12). Doch Mebes widmete sich nicht nur dem Wohnungsbau. Noch vor dem Ersten Weltkrieg entstanden mit der Nordstern-Versicherung in Schöneberg (1913-15) und dem heutigen Schadow-Gymnasium in Zehlendorf (1911-14) zwei größere Bauten, die zu seinen Hauptwerken zu zählen sind.

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