Rudi Seitz (1930 - 2002) ist einer der vielen unbekannten Frankfurter Sammler.
Die Ausstellung würdigt mit einer Auswahl von Theater- und Kostümentwürfen, die sich seit 2011 im Historischen Museum befinden, den Theatermenschen Seitz, der sich unermüdlich für Kunst und Künstler einsetzte.
Nach der Ausbildung in der städtischen Verwaltung wechselte er 1951 an die Städtischen Bühnen, wo er bald ein maßgebender Mitarbeiter in der Dramaturgie wurde. Von 1971 bis 1983 organisierte er den deutschen Beitrag zur Prager Quadriennale, der seit 1967 alle vier Jahre stattfindenden internationalen Theateraustellung, ab 1972 als Mitarbeiter von Hilmar Hoffmann im Kulturdezernat. Sein vielfältiges Engagement für die Bühnenkunst und seine Freundschaft mit Theaterkünstlern stehen am Beginn seiner Sammlung von Entwurfszeichnungen für Bühnenbilder und Kostümfigurinen.
Die Sammlung Seitz
Das Konvolut mit über 700 Werken enthält vor allem Bühnenbild - und Kostümentwürfe für Frankfurter Theater - und Operninszenierungen mit einem Schwerpunkt auf den 1950er und 1960er Jahren. Zu einigen Inszenierungen liegen die Entwürfe für verschiedene Szenen sowie technische Zeichnungen und die dazugehörigen Figurinen mit Stoffmusterproben vor. Neben dem „Hausbühnenbildner“ des Frankfurter Theaters, Frank Schultes, sind auch bekannte Gastbühnenbildner wie Teo Otto und Caspar Neher im Konvolut vertreten.
Die Sammlung nährte sich aus Schenkungen befreundeter Künstler, wurde aber auch durch die Rettung von Blättern vor dem Papierkorb vergrößert. Die Städtischen Bühnen: das Revier von Rudi Seitz Während der „Ära Buckwitz“ 1951 bis 1968 wirkte Rudi Seitz als Dramaturgie-Assistent an den Städtischen Bühnen. Mit Improvisationstalent und Fingerspitzengefühl übernahm er Sonderaufgaben und heikle Missionen:
Er beschaffte die Aufführungsrechte und den Text von „Herr Puntila und sein Knecht“ für die erste Brecht - Aufführung in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auch nach seinem Wechsel zum Kulturdezernat blieben die Städtischen Bühnen, wie er selbst es nannte, seine „große Familie“. Die Städtischen Bühnen im Spiegel der Sammlung Seitz In der Sammlung Seitz spiegelt sich die Geschichte der Städtischen Bühnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Behelfsbühne nach dem Kriegsende in der Börse hatte ungewohnte Raummaße: sehr breit und nicht sehr tief; sie zeigt sich in den Bühnenentwürfen der Zeit, so in Frank Schultes Ausstattung der „Madame Butterfly“ 1949.
Auch die Eröffnung des neu errichteten Großen Hauses der Oper am 23. Dezember 1951 ist in Fotografien, einer Skizze und einem farbigen Entwurf der Ausstattung von Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ überliefert.