Als im August 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, herrschte angeblich große Begeisterung in der Bevölkerung. Der Kaiser rief den „Burgfrieden“ zwischen den Parteien aus und Kriegsfreiwillige aus allen Bevölkerungsschichten strömten in die Kasernen, so das weit verbreitete Bild. Nur wenige Monate später begann die Euphorie, die durchaus nicht alle Menschen erfasst hatte, zu verfliegen. Statt eines kurzen, schnellen Feldzuges entwickelte sich ein lang andauernder Krieg, der ungeheure Mengen an Menschen und Material verschlang, der erste industrialisierte Krieg.
Das hatte Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in der Heimat, die unter großen Entbehrungen den Nachschub für die Front liefern musste. Hannover war als bedeutende Garnison rasch auch ein großer Lazarettstandort. Die Industrie vor Ort produzierte für den Krieg und immer mehr Frauen, Jugendliche und alte Männer mussten an die Stelle der Männer treten, die eingezogen worden waren. Große Teile der Bevölkerung litten zunehmend unter Nahrungsmittelknappheit und Wohnungsnot, während die offizielle Propaganda den Durchhaltewillen beschwor.
Die Ausstellung im Historischen Museum Hannover beleuchtet diese Aspekte, stellt die Frage nach den Kriegsgewinnlern und den Opfern und erzählt die Geschichte berühmter Persönlichkeiten des 1. Weltkrieges, wie Hindenburg und Löns, deren Leben mit Hannover eng verknüpft war.