Die Weinbruderschaft Hannover feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Und weil der Wein in Hannover eine lange Tradition hat, richtet das Historische Museum Hannover für dieses Fest eine kleine, feine Ausstellung ein.
Klar, dass in unserer Stadt im Mittelalter neben Bier immer schon Wein konsumiert wurde. Aber wer weiß schon, dass in unserer Region im 15. Jahrhundert Reben wuchsen, aus denen man trinkbaren Wein keltern konnte? Für das Jahr 1484 ist der Weinanbau in Hannover belegt. Es heißt, es habe sogar einen derartigen Überfluss an Wein gegeben, dass man den Ernteertrag nicht habe bewältigen können. Für das Jahr 1538 wissen wir auch, wo die Trauben reiften: auf der Bult hatten die Winzer dafür Ackerflächen gepachtet.
Auch wenn der Weinanbau in Hannover wegen Klimaveränderungen immer weniger ertragreich wurde, blühte gleichwohl der Handel mit diesem Luxusgetränk und steigerte sich im 18. und 19. Jahrhundert. Für die aufstrebenden Weinhandelshäuser stehen die Namen Ahles, Kraul und Hildebrandt.
Und auch zum Jahresthema 2014, der Personalunion, gibt es Verbindungen: Unser Haus besitzt kostbare, geschliffene Weingläser mit den Porträts von Georg III. (1738- 1820) und Königin Charlotte (1744-1818). Und von deren Sohn, König Georg IV. (1762-1830), ist seine tiefe Liebe zum Rebensaft überliefert, die er 1821 anlässlich seines Besuches in Hannover auch unter Beweis stellte.