Unter dem Motto „Gemeinsam die Zukunft gestalten“ veranstalten Deutschland und Russland gemeinsam von Sommer 2012 bis Sommer 2013 Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie Politik und Wirtschaft. Dies ist Anlass, ab dem 3. März 2013 gleichzeitig in zwei Frankfurter Museen, dem Ikonen- und dem Dommuseum eine Ausstellung mit Meisterwerken der Ikonenkunst aus dem Andrej-Rubljow-Museum in Moskau zu zeigen. Ikonen und Kirchenkunst sind das Symbol Russlands schlechthin und stehen unmittelbar für die russische Religiosität, Kultur und Geschichte.
Die im Ikonen-Museum präsentierten Ikonen des 15. bis 18. Jhs. zeigen einerseits russische Heilige mit Schilderungen ihres Leben und ihrer Bedeutung, andererseits Ikonen, die als Kostbarkeiten des Moskauer Museums gelten. Im Dommuseum sieht der Besucher weitere Preziosen der Moskauer Sammlung, darunter einige besonders großformatige Ikonen. Bei den Ikonen mit russischen Heiligen dominieren hier die weiblichen Heiligen.
Die Ausstellung des Dommuseums reist unmittelbar nach Ostern weiter nach Utrecht in Holland ins Museum Catharijneconvent, dessen Schwerpunkt auf religiöser Kunst liegt. Dort repräsentiert die Ausstellung das Andrej-Rubljow-Museum dann im Rahmen des Holland–Russland-Jahres. Das Frankfurter Ikonen-Museum hat hier die Rolle des Kulturvermittlers gerne wahr genommen und eine Brücke von Moskau über Frankfurt nach Utrecht gebaut. Gleichzeitig ist das Ikonen-Museum über den Sommer auch Stützpfeiler für die Ausstellung zwischen drei Ländern.
Das Andrej-Rubljow-Museum ist im Erlöser-Andronnikow-Kloster in Moskau beheimatet. Das Museum trägt den Namen des größten und berühmtesten russischen Ikonenmalers Andrej Rubljow (um 1360 geboren), weil dieser nach Ablegen der Mönchsgelübde (wahrscheinlich vor 1405) in einer Malergemeinschaft im Erlöser-Andronnikow-Kloster lebte. Seine berühmte Dreifaltigkeit mit den drei Engeln befinden sich in der Tretjakow-Galerie in Moskau. Das Kloster selbst, als mittelalterliches Wehrkloster angelegt, diente zuletzt als Wohnstätte für Arbeiterfamilien einer nahegelegenen Fabrik, bevor es zum Museum umgewandelt wurde.