Seit Herbst 2010 widmet sich die Ausstellungsreihe «Architektur Fotografie Positionen» der Fotografie als wichtiges Medium für die Vermittlung von Architektur. Zwei Fotografen werden jeweils eingeladen, ihre je spezifische Herangehensweise vorzustellen. Dieses Semester zeigt Maurice K. Grünig «unperfekte Panoramen», die den Stadtraum abbilden. Die Arbeiten von Walter Mair entstehen im steten Eingehen auf den jeweiligen Ort und dessen Erzählung, möglichst frei von vorgefassten Absichten.
Maurice K. Grünig beschäftigt sich mit einer seriellen Darstellung des Stadtraumes. Im «Composing-Verfahren» fügt sie zwei bis zehn Einzelbilder zu «unperfekten Panoramen» zusammen, ohne Verdoppelungen oder Verschiebungen zwischen den Bildern zu retuschieren. Wandel ist dabei zentral für Maurice K. Grünigs Arbeitsweise. Die nacheinander aufgenommenen Einzelbilder erzeugen durch ihre zeitliche Abfolge urbane Lebendigkeit. Bestimmte städtische Situationen verfolgt die Fotografin zudem über einen längeren Zeitraum, sodass die stete Veränderung eines urbanen Raumes sichtbar wird.
Die Arbeiten von Walter Mair entstehen im Versuch, den Umgang mit Fotografie in einem ganz einfachen Sinn zu belassen: Irgendwo hinzugehen und von dort Bilder zurückzubringen. Fotografie ist dabei Anlass oder auch Vorwand, sich möglichst ohne vorgefasstes Konzept einem Ort auszusetzen und das Beobachtete in Bilder zu übersetzen. Der Fotograf übt sich dabei immer wieder in Aufmerksamkeit für ein Thema, ein Gegenüber. Er möchte seine Arbeit als Lernprozess verstehen, um letztlich Bilder für jedes Erlebnis, jede Erzählung zu finden.