24.03.2009 - 22.11.2009
Die Freimaurerei ist eine im frühen 18. Jahrhundert gegründete, international verbreitete Bewegung bzw. Bruderschaft, die sich einer humanitären, auf Toleranz und Achtung der Menschenwürde beruhenden Geisteshaltung verpflichtet fühlt. Die in der Gemeinschaft in "Tempelarbeiten" gewonnene Selbsterkenntnis soll zugleich Gewissen und Verantwortungsgefühl gegenüber Staat und Gesellschaft schärfen. Zentrale Ideale sind Toleranz und Humanität, dazu gehört das Eintreten für Religionsfreiheit, Demokratie, Menschen- und Bürgerrechte sowie für humanitäre Hilfe. Aufgrund des teilweise massiven Widerstands von Kirche und Obrigkeit waren die Freimaurer oft zu einer Arbeit im Verborgenen gezwungen, was ihnen den Ruf einer "Geheimgesellschaft" eintrug, auf die allerlei Verschwörungstheorien projiziert wurden.
Die Ausstellung beginnt mit einer allgemeinen, historischen Einführung, in der auf die Ursprünge der Freimaurerei in den mittelalterlichen Dombauhütten hingewiesen und der Übergang von der Werkmaurerei zur spekulativen Freimaurerei um 1700 illustriert wird. Es werden bedeutende Ereignisse in der bewegten Geschichte der Freimaurerei vom 18. Jahrhundert bis heute beleuchtet, und damit auch deutlich gemacht, in welchen gesellschaftlichen Bereichen Freimaurer eine wichtige Rolle spielten.
Anhand von ausgewählten Objekten wird die Ausstellung grundlegend in die Ideen, Ideale und Rituale der Freimaurerei einführen. Die wichtigsten Symbole und Ritualgegenstände der Freimaurer werden gezeigt und in ihrer spezifischen Bedeutung anschaulich erklärt. Außerdem werden die verschiedenen Grade erläutert, die ein Freimaurer innerhalb seiner Logenmitgliedschaft durchläuft (Lehrling, Geselle, Meister), und es wird auf die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Freimaurerei hingewiesen, in denen teilweise auch Hoch- bzw. weiterführende Grade existieren.