26.09.2010 - 30.01.2011
Das Deutsche Reich war 1944 mit einem dichten Netz von über 20.000 Lagern für Zwangsarbeiter überzogen. Die in ihnen festgehaltenen Menschen mussten Arbeit für die deutsche Kriegswirtschaft leisten. Sie kamen aus fast allen Staaten Europas, manche zunächst freiwillig, die meisten jedoch wurden unter Zwang verschleppt. Allein innerhalb des Deutschen Reiches wurden während des Zweiten Weltkrieges über 13 Millionen »Fremdarbeiter«, »Arbeitsjuden«, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge ausgebeutet. Weitere Millionen Frau, Männer und Kinder arbeiteten in den besetzten Gebieten für die Deutschen.
Bereits vor dem Krieg waren Menschen zur Arbeit für die deutsche »Volksgemeinschaft« gezwungen worden. Nach 1939 wurde Zwangsarbeit zum Massenphänomen. Staatliche und kommunale Behörden, private Unternehmen, Wehrmacht und SS waren an ihrer Organisation beteiligt. Für die Deutschen gehörten die ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen zum Kriegsalltag.
Mit dem Anspruch, die Geschichte der NS-Zwangsarbeit umfassend darzustellen, hat sich die Ausstellung ein hohes Ziel gesetzt. Mit einer Auswahl repräsentativer Einzelfälle, die intensiv ausgebreitet und in prägnanten Bildern übersetzt werden, soll dies erreicht werden. Die Ausstellung, für die weltweit recherchiert wird, präsentiert einzigartiges und weitgehend unbekanntes Material. Die Ausstellung rekonstruiert historische Ereignisse und Schicksale, die es den Besuchern ermöglichen, die Geschichte anhand der originalen Zeugnisse nachzuvollziehen.
Anläßlich der Sonderausstellung hat das Jüdische Museum Berlin speziell für Gruppen und Schulklassen ein Tagesprogramm zum Thema Zwangsabeit im Nationalsozialismus entwickelt. Weitere Information dazu können Sie hier herunterladen.