13.06.2010 - 15.08.2010
Hoch wie Kathedralen waren einige von ihnen. Türme und Kuppeln ragten aus dem Häusermeer der Städte empor. Die meisten von ihnen fielen in der Geschichte immer wieder Pogromen zum Opfer.
Manchmal mache es ihn traurig, sagt der Architekturmaler Alexander Dettmar, dass es die monumentalen Gebäude nicht mehr gibt. Schließlich waren sie markante Wegpunkte in vielen Städten. „Die Synagogen sind aber allein kollektive Vergessenheit geraten, das ist schade, weil sie verschwanden.“ In seinen Ölgemälden baut der in Freiburg im Breisgau geborene Maler die Gebäude wieder auf. Dabei will er nicht, dass die Bauwerke neu und unbefleckt daher kommen. Vielmehr gehe es ihm trotz Abstraktion um eine Authentizität. Warme Erdtöne dominieren auf den Bildern. Wuchtig wirken die Bauten, genau so wie es der Künstler vermitteln möchte.
Auch wenn der Barlach-Preisträger Dettmar die Architektur in den Mittelpunkt seiner Malerei rückt, geraten die Menschen, geraten die Menschen, die zu den Synagogen gehörten. Nicht in Vergessenheit. „Die Erinnerung soll beim Betrachten meiner Bilder leise dazu kommen“, sagt Dettmar.
Zeitgleich werden Arbeiten von Alexander Dettmar im Preußenmuseum in Wesel gezeigt. Die Uhrzeit der Eröffnungsveranstaltung am 13. Juni wird über eine gesonderte Einladung bekannt gegeben.