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Jüdisches Museum Westfalen


Julius-Ambrunn-Str. 1
46282 Dorsten
Tel.: 02362 452 79
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10-12.30 u. 14-17 Uhr
Sa, So 14.00-17.00 Uhr

Geächtete

14.06.2015 - 04.10.2015

Das Jüdische Museum Westfalen eröffnet am 14. Juni eine neue Wechselausstellung – „Geächtete – Sinti und juden im Werk von Oto Pankok“. Im Mittelpunkt steht die Minderheit der Sinti und Roma. In den frühen 1930er Jahren hatte der Düsseldorfer Maler Otto Pankok mit „Zigeunern“, wie man sie damals noch nannte, zusammengelebt. Dabei entstanden viele Kohlezeichnungen. Die Porträts von Männer und Frauen, Jungen und Mädchen zeigen die Menschen voller Freude, aber auch in bedrückter, das harte alltägliche Leben spiegelnder Stimmung. Nachdem diese Gruppe zunächst einer unerbittlichen Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt gewesen war, fielen fast alle der NS-Tötungsmaschinerie zum Opfer.
Eine zweite Gruppe von Zeichnungen, die ab etwa 1937 entstanden, lässt sich unter der Bezeichnung „Jüdische Schicksale“ zusammenfassen. Vor allem im Laufe der Kriegsjahre rückte, als erste Nachrichten über Gräueltaten an den Juden heimlich von Mund zu Mund gingen, das Schicksal der Juden zunehmend in den Blick des Malers Pankok. Aber Otto Pankok zeichnete nicht nur, er half auch konkret, eine jüdische Frau zu verstecken und zu retten. Für diese Tat verlieh die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem dem Ehepaar Otto und Hulda Pankok Ende 2014 posthum den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“.
Aus Anlass dieser Ehrung zeigt das Jüdische Museum Westfalen (nach einer Ausstellung im März in einer Dorstener Kirche) diese Bilder im Museum. Die jetzige Ausstellung zeigt mit etwa 40 Arbeiten sowohl eine Auswahl seiner „Zigeunerbilder“ wie auch Arbeiten aus dem Zyklus „Jüdische Schicksale“, zudem einige Skulpturen.

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