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Jüdisches Museum Westfalen


Julius-Ambrunn-Str. 1
46282 Dorsten
Tel.: 02362 452 79
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10-12.30 u. 14-17 Uhr
Sa, So 14.00-17.00 Uhr

Laula Plaßmann: Familienbilder

15.03.2009 - 16.04.2009
„Viel wurde über die historische Gesamtheit des Holocaust geforscht, Unmengen von Informationen, Daten, Zahlen wurden zusammengetragen, angeschaut und „ausgewertet“. Was hat es gebracht? Man kann durchaus die Auffassung vertreten, dass gerade die Ungeheuerlichkeit der Fakten- und Zahlengebirge – die ja zunächst abstrakt sind – es unmöglich macht, berührt zu sein und menschlich zu reagieren. Jenseits der persönlichen Auf- und Verarbeitung meiner Geschichte sehe ich als Künstlerin die didaktische Herausforderung, hinter Zahlen- und Faktenbergen das menschliche Element sichtbar zu machen. Nur wenn wir begreifen, dass hinter den Zahlenbergen Individuen mit Namen, Gesichtern, Geschichten, Gefühlen stehen, kann Empathie mit den Opfern geweckt werden. Vielleicht ermöglicht die Darstellung von sowohl konkreten Personen meiner Familie als auch ‚erdachtenÂ’ aus der weitläufigeren Verwandtschaft, sich ein Bild von der jüdischen Welt zu machen und die Bedeutung ihres Verlustes zu ermessen. Diejenigen, von denen man mir erzählt hat (Großeltern, Geschwister der Eltern usw.), werden teilweise zum besseren Verständnis von kurzen Texten begleitet. Die Auswahl der Personen ist willkürlich, basiert auf Kindheitserinnerungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Indem ich sie darstelle, hole ich sie aus der Versenkung und der Sprachlosigkeit des Entsetzens und der Verzweiflung und ich baue jedem einzelnen einen Grabstein, um ihnen posthum ein Denkmal zu setzen. Vielleicht wird es durch einen Brückenschlag von der Vergangenheit zur Gegenwart die Chance auf eine bessere Zukunft ohne Rassismus und Antisemitismus geben.“

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