In der ersten Retrospektive nach dem Tod der amerikanischen Malerin Agnes Martin (1912 – 2004) ist deren außergewöhnliches Schaffen in all seinen Facetten wieder und neu zu entdecken. Es ist ein der Abstraktion verpflichtetes Werk der leisen Töne, das sich im Umfeld des Abstrakten Expressionismus und der minimalistischen Tendenzen entwickelte.
Ihr künstlerisches Vokabular konzentrierte Martin seit den frühen 1960er-Jahren auf horizontale und vertikale Linien, die die Fläche gitterartig strukturieren oder in Streifen gliedern. Auf den matten, fast ausnahmslos quadratischen Leinwänden und Papieren spielt das Zusammenwirken des Grafitstifts und der zarten Farb- und Grautöne eine wesentliche Rolle. Agnes Martins bildnerisches Universum ist geprägt von Reduktion und Konzentration, dem geduldigen Auge vermag es faszinierende (Seh-)Erlebnisse zu schenken.
Die Ausstellung wird organisiert von der Tate Modern in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, dem Los Angeles County Museum of Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York.