31.03.2012 - 12.08.2012
Das Bild sei für ihn wie ein Fenster: Diese 1435 notierte Beobachtung des Renaissance-Gelehrten Alberti prägte Generationen von Malern und deren Vorstellung von einem durch die Zentralperspektive geordneten Bild. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente das isolierte Fenster Künstlern wie Robert Delaunay, Henri Matisse und René Magritte immer wieder als Bildmotiv, um die Freiheit der Malerei zu erproben. In ihren und ebenso in den Werken jüngerer Künstler wie Ellsworth Kelly, Christo oder Gerhard Richter leert sich das Fenster. Es erblindet oder zerspringt und es verweigert den Blick auf die Welt, um einer neuen, abstrakten Bildsprache Raum zu geben.
Die ausgewählten Bilder, Skulpturen und Fotografien aus den Jahren 1912 bis 2012 zeigen eindrucksvoll, wie die Künstler in den vergangenen 100 Jahren die neu gewonnene Freiheit zu nutzen wussten.