25.11.2008 - 17.01.2009
Erst im Alter von 53 Jahren wandte sich Käthe Kollwitz dem Holzschnitt zu, angeregt durch Arbeiten von Ernst Barlach, die sie im Sommer 1920 auf der Berliner Secessions-Ausstellung gesehen hatte. Die neuen Ausdrucksmöglichkeiten, die ihr diese Technik bot, eröffneten ihr auch einen Ausweg aus der Schaffenskrise, die die Erlebnisse des Ersten Weltkrieges und besonders der Soldatentod ihres jüngeren Sohnes in ihr ausgelöst hatten.
Zu den eindringlichsten ihrer Holzschnitte zählen dabei die zwischen 1920 und 1929 entstandenen Arbeiten, in denen Käthe Kollwitz sich mit der biblischen Geschichte der Heimsuchung – in der christlichen Ikonographie manifestiert im Motiv der Maria und Elisabeth – auseinandergesetzt hat. Es ist eines der eher seltenen christlichen Themen, die sich im Werk der Künstlerin finden lassen.
Ergänzt wird die Schau durch zwei weitere Holzschnitte – ein Selbstbildnis von 1924 und Schlafende mit Kind – , die in engem Zusammenhang mit den Arbeiten zu Maria und Elisabeth stehen und in verschiedenen Fassungen samt Vorzeichnungen gezeigt werden.