08.05.2009 - 05.07.2009
Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt des Kallmann-Museums Ismaning,
der Museen der Stadt Landshut und der Neuen Galerie Landshut e. V.
Landshut und Ismaning – Gemeinden, die in der Metropolenregion
München liegen, flughafenbezogen, weltvernetzt und gleichzeitig bayerische
Lebenswelten und Standorte internationaler Konzerne. Trotz aller
Fortschritte in Kommunikation und Mobilität sind die wechselseitigen
Erfahrungen mit fremder Kunst und Kultur noch keineswegs selbstverständlich.
Mehrere Japanaufenthalte (2001, 2004, 2006, 2007) bedeuteten für
Dagmar Pachtner die Erfahrung des Fremdseins und ließen sie neben dem
eurozentrischen Blick auch den Blick von außen auf unsere Kultur entwickeln.
Dieser fremde Blick auf Vertrautes ermöglicht, sich von lieb gewonenen
Sehgewohnheiten zu lösen und neue Wege des Denkens und
Wahrnehmens zu beschreiten.
In Dagmar Pachntners Arbeiten geht es nicht darum,
spektakuläre Sehenswürdigkeiten und exotische Raritäten
aus Ost und West ins Bild zu setzen, sondern darum, ganz alltägliche
Geschehnisse zu beobachten wie zum Beispiel das Sitzen, Stehen, Gehen oder Rennen und diese Beobachtungen in künstlerische Arbeit
umzusetzen. So entstand 2004 die große Rauminstallation „Sitting“,
die auch im Kallmann-Museum ausgestellt wird. Mit Videoprojektion,
Lichteffekten und realen Objekten entwickelte sie einen Kunstraum, der
in seinen ganz unterschiedlichen Bedeutungsebenen meditativ-Fernöstliches
mit Elementen der europäischen Kultur verbindet und so eine
gedankliche und optische Brücke zwischen den Kulturen bildet.
Dagmar Pachtner arbeitet häufig für den öffentlichen Raum, der jeweilige
Ort des Geschehens, seine Geschichte und die räumliche Situation nehmen
wesentlichen Einfluss auf ihre Werke. So wird sie zum 1200-jährigen
Ortsjubiläum der Gemeinde Ismaning unter dem Titel „24 Stunden
Ismaning“ eine neue Foto- und Lichtinstallation vorstellen.
Dagmar Pachtner ist 1961 in Neustadt an der Aisch geboren. Sie studierte
von 1981 bis 1986 Kunsterziehung und Germanistik an der Ludwig-
Maximilians-Universität in München. Seit 1988 arbeitet sie als freischaffende
Künstlerin und stellt international aus. Ihr Atelier ist seit 1991 in
Landshut. Die Arbeitsbereiche sind plastische Arbeiten, Kunst im öffentlichen
Raum, Rauminstallationen, Fotografie, Video und Zeichnungen.