Nach dem schweren Großangriff der Royal Air Force vom 22. März 1944 mit 1.001 Toten erklärte Gauleiter Jakob Sprenger Frankfurt am Main zur Frontstadt. Mit Hans Schweitzer bekam einer der bekanntesten Grafiker der NS-Zeit den Auftrag, zur Stärkung des Durchhaltewillens der leidgeprüften Frankfurter ein Plakat zu gestalten. Unter der Parole „Frontstadt Frankfurt wird gehalten!“ zeigte Schweitzers Entwurf eine Luftschutzhelferin, einen Arbeiter mit der Hakenkreuzfahne in der Rechten und einen Hitler-Jungen mit Luftschutzhelm, die entschlossen dreinblickend auf dem Trümmerschutt der Altstadt stehen. Ende März 1944 hing das „Frontstadt-Plakat“ in Frankfurt fast an jeder Straßenecke.
Das Institut für Stadtgeschichte hat im Jahr 2007 die umfangreiche luftkriegshistorische Sammlung des Frankfurters Gustav Karl Lerch erworben, in der sich auch ein Exemplar des „Frontstadt-Plakats“ befindet. Die Sammlung Lerch enthält rund 125 deutsche, englische und amerikanische Plakate zu Luftschutz und Bombenkrieg. Die Bestandsausstellung zeigt eine Auswahl der aussagekräftigsten Motive und hinterfragt die Propagandafeldzüge beider Seiten.