Die Töpferstadt Bürgel hat Henry van de Velde (1863-1957) viel zu verdanken. Eigene Entwürfe und die seiner Weimarer Schüler haben den Töpfereien von Franz Eberstein, Carl Gebauer, Max Hohenstein, Max Neumann und Karl Schack zwischen 1902 und 1915 neue Produkte ermöglicht und Bürgel zu einem Zentrum der deutschen Jugendstil-Keramik gemacht. Bis weit in die 1920er Jahre lebten seine Entwürfe in den örtlichen Produkten weiter, und mit Otto Neumann ließ sich in Bürgel sogar einer seiner Schüler als Töpfer nieder.
Wiederholt weilten van de Velde selbst und seine Mitarbeiter in der Töpferstadt, um in künstlerischen und technischen Fragen zu helfen. Ein besonderes Engagement van de Veldes betraf das "keramische Museum zu Bürgel", für das er nicht nur Exponate spendete, sondern dessen Inneneinrichtung nach seinen Entwürfen erneuert wurde. Er selbst behielt es sich vor, die Bürgeler Keramiksammlung in den neu eingerichteten Räumen "zu stellen".
Der 150. Geburtstag des Künstlers ist für unseren Förderkreis Anlass, mit einer Doppelausstellung in Bürgel und Dornburg an das Wirken van de Veldes zu erinnern. Aus diesem Anlass wird ebenfalls van de Veldes Vase "V 15" in einer limitierten Auflage von 150 Exemplaren nachgegossen und während der Ausstellung zum Verkauf angeboten.