26.09.2009 - 14.03.2010
Thüringen feiert die Gründung des Weimarer Bauhauses vor 90 Jahren.
Mit der in Dornburg an der Saale angesiedelten Keramik-Werkstatt sind Besonderheiten sowohl der Bauhaus-Geschichte als auch der Geschichte der Keramik des 20. Jahrhunderts verbunden. Unter der Leitung von Otto Lindig (1895 – 1966) blieb die Werkstatt hier auch nach der Schließung des Weimarer Institutes bestehen.
Lindig, seine zahlreichen Lehrlinge und Gesellen, darunter Liebfriede Bernstiel, Walburga Külz oder Rose Krebs, arbeiteten auf Grundlage der in den Bauhaus-Jahren gefundenen Formen, bis der Werkstattstattbetrieb im letzten Kriegsjahr zum Erliegen kam.
Der Neubeginn nach 1945 war zwar nur von kurzer Dauer, doch knüpfte Lindig vor seinem Weggang nach Hamburg nahtlos an die Gefäßproduktion der zwanziger und dreißiger Jahre an. Die »Keramische Werkstatt Otto Lindig« steht für formschöne, harmonisch geschwungene Gefäße mit zurückhaltenden, die Form betonenden Glasuren – schlicht und markant zugleich.
Die Arbeitsbeziehungen zum Bürgeler Keramik-Fabrikanten Carl Fischer und die Lehre Marieluise Fischers, die als letzter Töpferlehrling 1944 in die Lindig-Werkstatt eintrat, sind ein besonderer Anlass für das Keramik- Museum Bürgel, die Dornburger Zeit der Lindig-Werkstatt mit einer Sonderausstellung zu würdigen.