In der Ausstellung des kinder museums „Sammelfieber“ dreht sich alles um die Tätigkeit des Sammelns selbst. Private Sammler, professionelle Sammler aus Museen und sammelnde Kinder stellen den Besuchern auf dem Weg durch die Ausstellung ihre Sammlungen, ihre Sammlungsmotivation und ihre wertvollsten Stücke vor. Zum Sammeln gehören aber auch weitergehende Tätigkeiten und Beschäftigungen mit der Sammlung, sodass es nicht bei einer Ansammlung von Dingen bleibt.
Im Zentrum und zu Beginn der Ausstellung lädt eine nachgestellte Wunderkammer zum Staunen und Entdecken. Dort treffen die Besucher/innen auf museale Objekte, die nach den klassischen Kategorien früher Sammlungen, Naturalia, Scientifica, Artificialia, Antiquitas und Exotica geordnet sind. Eine Tassensammlung mit außergewöhnlichen Objekten aus dem Bestand des historischen museums ist in unmittelbarer Nachbarschaft angeordnet und verbildlicht die Spezialisierung von Sammlungen.
Im Bereich Sammeln sind zehn unterschiedliche Sammlungen zu sehen. Außerdem können Besucher/innen sich eine virtuelle Sammlung aus einem 100 Objekten umfassenden Kosmos der Dinge zusammenstellen, die sie im Weiteren bearbeiten. Im Raum, der dem Ordnen gewidmet ist, sind einige kleine Sammlungen zu sehen, die nach unterschiedlichen Prinzipien geordnet sind. Dort kann man sich für eine oder mehrere Aspekte wie Form, Farbe, Material, Wert, Thema entscheiden und seine virtuelle Sammlung sortieren. Deutlich wird hier, dass Sammlungen auf unterschiedlichste Weise geordnet werden können und sich so von schlichten Ansammlungen unterscheiden. Im Bereich Forschen werden das wissenschaftliche Bearbeiten von Sammlungen und der Erkenntnisgewinn, den Sammlungen ermöglichen, thematisiert. Hier können auf spielerische Art historische Objekte entschlüsselt und ihre Funktionsweise erraten werden. Weitere wichtige Aufgaben eines Sammlers, das Bewahren und Aufbewahren, werden anhand der Tätigkeiten der Restauratoren des historischen museums frankfurt bebildert. Unterschiedliche eigene Aktivitäten wie das virtuelle Restaurieren eines Gemäldes, das Ergänzen eines Bilderrahmens oder das Rekonstruieren eines Objektes werden den Besuchern hier ermöglicht. Der Stolz jedes Sammelnden ist es, die eigene Sammlung zu zeigen, auszustellen und sie Interessierten zu erklären. Im Bereich Präsentieren werden drei identische Sammlungen jeweils unterschiedlich angeordnet und gezeigt.
Im Bereich Tauschen, schließlich werden Alltagssammlungen wie Zuckertütchen, Streichholzbriefchen oder Sammelbildchen gezeigt, die die Besucher/innen möglicherweise aus ihrer eigenen Sammlungstätigkeit kennen oder in Zukunft selbst sammeln könnten. Zwei Ausstellungselemente laden Kinder und Jugendliche direkt ein die Ausstellung zu erweitern oder zu ergänzen. Im Eingangsbereich stehen zehn Vitrinen bereit, die leihweise je eine Sammlung eines Kindes oder Jugendlichen für einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten aufnimmt und dort präsentiert. Darüber hinaus wird ein „Textiler Garten“ entstehen, der von den Ausstellungsbesucher/innen angelegt wird und über die Dauer der Ausstellung wächst.
Mit multimedialen Stationen, interessanten historischen und naturwissenschaftlichen Ausstellungsobjekten und Werkbereiche gibt die Ausstellung Einblick in die spannende Welt der Sammler und Sammlerinnen und am Ende bleiben hoffentlich alle Besucher vom Sammelvirus angesteckt und blickt zu Hause mit neuen Erkenntnissen auf die eigene vorhandene Sammlung.