2018 setzten sich sechs renommierte Fotokünstler*innen im Rahmen des Artist Meets Archive-Residency Programms der Internationalen Photoszene Köln mit den hochkarätigen Fotografiesammlungen verschiedener Kölner Museen und Archive auseinander – und entwickelten auf dieser Basis eigene Projekte. Die überraschenden Ergebnisse sind jetzt, pünktlich zum Start des Photoszene-Festivals 2019, in den jeweiligen Häusern zu sehen.
Die israelische Künstlerin Ronit Porat (*1975) tauchte mehrere Wochen in die Graphische Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums ein und begab sich hier auf eine imaginäre Reise. In ihrem Fokus: Bildpostkarten aus den Jahren 1918 bis 1938, die zu der fast 20 000 Karten umfassenden Postkartensammlung des Hauses gehören. Mit ihrer Collage-artigen, teilweise dadaistischen Fotomontage-Methode ließ sie neue Erzählungen entstehen und historische Grenzen sichtbar werden.
In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich die in Tel Aviv lebende Künstlerin schon seit Längerem mit Archivmaterialien und weiblichen Biografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei verknüpft sie kollektive Geschichte mit ihrer persönlichen. Auch die Frage, wie Archive Geschichte entstehen lassen, spielt in ihren Werken eine bedeutende Rolle.
Weitere Ausstellungsorte im Rahmen von „Artist Meets Archive“: das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK), das Museum Ludwig, das Rautenstrauch-Joest-Museum, die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur und das Rheinische Bildarchiv Köln (als Gast der Galerie Kaune Contemporary).