01.06.2012 - 29.07.2012
70 Jahre nach dem 1000-Bomber-Angriff. Zeichnungen von Raffael Becker aus der zerstörten Stadt Vor 70 Jahren begannen mit dem 1000-Bomber-Angriff in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 die großen Luftangriffe auf Köln. Was die deutsche Luftwaffe im von Nazi-Deutschland entfesselten Krieg in Warschau, Rotterdam oder Coventry anrichtete, schlug nun auf deutsche Städte zurück. Bis 1945 fielen 1,5 Millionen Bomben auf Köln, insgesamt waren etwa 20.000 Opfer zu beklagen. Die Stadt war eine Trümmerwüste. Nach Kriegsende kehrten ab Sommer 1945 die Kölner zurück – auch Raffael Becker, der 2012 seinen 90. Geburtstag feiert. Als junger Grafiker baute er sich in den Trümmern seines Elternhauses in Sülz eine notdürftige Unterkunft. Hier entstanden 1945-1947 seine Bilder vom Leben in den Ruinen – Zeichnungen mit Bleistift und Tusche, teils farbig aquarelliert, doppelseitig auf „organisiertem“ Papier, versehen mit kölschen Kommentaren, Titeln oder Dialogen. Ob Not und Hunger, tägliche Mühsal, wiedererwachender Alltag, Schwarzmarkt, „Fringsen“, Umgang mit Besatzungstruppen oder einfach nur das Spiel der Kinder inmitten der zerstörten „Veedel“: Becker schaute den Kölnern auf’s ‚Maul’ – und tief in die Seele. Seine künstlerischen Momentaufnahmen, mal bedrückend, mal von rheinischem Witz, werden nun erstmals präsentiert: authentische Dokumente der Kölner Geschichte und Einblicke in eine Zeit, die scheinbar weit vergangen ist.