Kolumba, Foto: Hélène Binet
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Kolumba - Kunstmuseum des Erzbistums Köln

Kolumba, Foto: Hélène Binet
Kolumba, Foto: Hélène Binet
Kolumba, Foto: Hélène Binet
Kolumba, Foto: Hélène Binet

Kolumbastraße 4
50667 Köln
Tel.: 0221 933 1930
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Mo 12.00-17.00 Uhr

trotz Natur und Augenschein: Eucharistie – Wandlung und Weltsicht

30.05.2013 - 18.08.2013

Anlässlich des »Eucharistischen Kongresses« (www.eucharistie2013.de) präsentiert Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln, von Fronleichnam bis Mariä Himmelfahrt eine Sonderausstellung mit hochkarätigen internationalen Leihgaben. Die Ausstellung erweitert den Kontext der 6. Jahresausstellung unter dem Titel "Art is Liturgy" mit den Werken der eigenen Sammlung. – "Sehen kannst du´s nicht, noch fassen; Starker Glaube wird´s nicht lassen; Trotz Natur und Augenschein". Mit diesen Versen umschreibt der Theologe Thomas von Aquin (1225–1274) das Geheimnis der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi als zentrales Geschehen der Eucharistie. Das Irdische und das Himmlische vereinigen sich, aus dem Sichtbaren, aus Brot und Wein, wird der unsichtbare Leib Christi. Gerade die Unsichtbarkeit hat seit dem frühen Mittelalter die Umsetzung in sichtbare Bilder provoziert, die als Ausstattung der kirchlichen Schriften, Geräte und Räume eine zentrale künstlerisch-theologische Funktion erfüllten. Das Ringen um heute vielfach vergessene Bilder einer scheinbar unzumutbaren Vision, die den Gottessohn als DAS erlösende Leibgericht darstellt – darum geht es in dieser Ausstellung. Als Leihgeber konnten nach mehrjähriger Recherche Museen, Bibliotheken und Kirchenschätze nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem europäischen Ausland gewonnen werden; darunter die Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom, die Bibliothèque nationale in Paris, die Bayerische Staatsbibliothek in München und die Staatsbibliothek in Berlin sowie das British Museum in London, aber auch Kirchengemeinden und – mit zwei großen Tafelbildern – der Dom zu Erfurt. Das zeitliche Spektrum der Ausstellung erstreckt sich von den seltenen Anfängen im 8. Jahrhundert, als Bilder sich langsam gegen das Bilderverbot etablierten, bis zur überbordenden Bilderflut im Streit um den rechten Glauben im späten Mittelalter, kurz vor der Reformation. Unter den Karolingern und Ottonen standen Vereinheitlichung und Festigung des nach römischen Vorlagen umgestalteten Ritus im Vordergrund. Parallel dazu entwickelte sich ein Motivkanon, der den Vorgang der Wandlung mit historischen, typologischen und poetischen Motiven umschreibt. Mit der Einführung des Fronleichnams­festes ändert sich im 13. Jahrhundert die Auswahl der Bilder: Sie werden erzählerischer, körperlicher und öffentlicher. Waren sie zu Beginn nur für die Augen des Klerus bestimmt, verlassen die eucharistischen Darstellungen nun den engen Rahmen der kostbar geschmückten Messbücher und -geräte. Sie finden Eingang in die Bildprogramme der großen Altarretabel, in Stundenbücher, die Schriften der privaten Frömmigkeit, und dienen als Bekenntnis des rechten Glaubens auf den Epitaphien der Verstorbenen. Im späten Mittelalter steht die Eucharistie als zentrales Sakrament kirchlichen Selbstverständnisses im Mittelpunkt völlig neuer, häufig allegorischer Bildfindungen, hinter denen sich umfangreiche theologische Programme verbergen.

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