Der Umgang mit Heim- und Verdingkindern in der Schweiz rückte in den vergangenen zwei Jahrzehnten vermehrt ins öffentliche Bewusstsein. Die Fremdplatzierung von Kindern ist seit gut zehn Jahren auch politisch ein Thema. Eine im Dezember 2014 eingereichte Volksinitiative fordert eine umfassende Wiedergutmachung für Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen.
Die Stadt Bern beteiligt sich aktiv an der Aufarbeitung dieses leidvollen Kapitels Schweizer Geschichte. Im Stadtarchiv befinden sich rund 30'000 Dossiers der einstigen städtischen Fürsorgedirektion aus der Zeit zwischen 1920 und 1960. Durch das Öffentlichkeitsprinzip wurden diese Akten seit 2006 für die Betroffenen zugänglich. Ihnen kommt – auch für die Geschichtsforschung – grosse Bedeutung zu. Die Ausstellung dokumentiert zwei von 30'000 Dossiers in Fotografien, Akten und Interviews.