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Krankenhaus-Museum


Züricher Straße 40
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Öffnungszeiten:

Mi-So 11.00-18.00 Uhr

Fragile Welten

07.09.2008 - 11.01.2009
Imagination Is My Best Friend. (Neil Young) Ein jeder kennt die Gefühle von Angst, die im Unbewussten lauern und latent den Alltag zu bestimmen vermögen. Sie sind zu verstehen als Suggestionen von Unsicherheit auf der Suche nach einer stabilen Identität, die es letztlich doch nicht gibt. Die Ausstellung Fragile Welten spiegelt genau diese Seelenzustände in einer Genre übergreifenden Schau junger Künstler wider. Gemein haben alle Arbeiten den gezielten Blick auf die sensible Instanz der menschlichen Psyche. Sie brechen mit der Selbstverständlichkeit eines gefestigten Ichs und bieten eine visuelle Grammatik des Freudschen Es an. Die prozessualen Portraits von Dénes Ghyczy Berlin führen uns die Sehnsucht nach einem einheitlichen Ich vor Augen. Wie die Portraitierten ist der Blick auf der Suche nach einem geschlossenen Zusammenhang, der jedoch, wie die Psyche selbst, ungreifbar bleibt. Kristalline Strukturen wirken wie emotionale Splitter und das Innere beginnt, mit dem Äußeren zu zerfließen. Zur innerlichen Einkehr fordert uns auch Philip von Mentzingen Berlin auf. Seine Bildfiguren finden sich oft vor fast leeren Hintergründen wieder und vermitteln das Gefühl von Einsamkeit im Sinne einer notwendig auf sich selbst zurückgeworfenen Existenzform. Vor seinen Bildern entsteht eine Atmosphäre des Vagen, gepaart mit einer narrativen Dichte. So ist allein sein Bild eines Telefonhörers imstande, eine traurige und vielleicht vergessene Geschichte zu erzählen. Zu bestaunen sind außerdem auf den ersten Blick Furcht einflößende, Pelz bemäntelte Stahlfiguren von Anja Fußbach Bremen, die fast ängstlich zerbrechliche Butterkekse in den Händen halten. Sie demonstrieren eine sehr weiche und sympathische Schale trotz ihres metallischen Panzers. Eine brüchige Welt thematisiert auch Peter Hampel Bielefeld mit seinen Fotos einer zurück weichenden ursprünglichen Natur. Er schlägt in seiner Serie Fluchtpunkt Wildnis einen Ausweg aus einer entfremdeten Welt vor. Dieser Pfad bleibt aber schlussendlich unerreichbar, weil der zivilisierte Mensch seine eigentlich aus der Wildnis des Unbekannten herrührende Etymologie zu verschleiern versucht. Insgesamt nehmen sich die Künstler alle dem gesellschaftlich systematisch ausgegrenzten kreativen Potenzial der Regression an. In fragilen Imaginationen setzen sie verdrängte Ungewissheiten frei, um den Ambivalenzen der Seele eine Sprache zu verleihen.

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