19.04.2009 - 09.08.2009
Die Präsentation zeichnet, ausgehend von Nietzsches Krankengeschichte, Stationen seines Wirkens in der Kunst, Literatur, Musik und Alltagskultur nach.
1889 hatte man Friedrich Nietzsche mit der Diagnose „Progressive Paralyse“ in die „Irren- Heil- und Pflege-Anstalt zu Jena“ eingewiesen. Krankenstuhl, Rezepte, Sehhilfen, zahlreiche Dokumente aber auch persönliche Gegenstände, wie seine Barttasse und Kinderzeichnungen des jungen Fritz erzählen die Lebensgeschichte eines Mannes, der zu Lebzeiten als arm, krank und einsam beschrieben wird.
Wichtige Werke, ob Prosa, Gedichte, Lieder und Aphorismen, die wir der unverwechselbaren Sprachkunst Nietzsches verdanken, zeugen von der Aktualität des Autors. Dichter seines Lebens zu sein und den Selbstentwurf des Lebens als Kunstwerk zu verstehen, bleibt eine zentrale Botschaft Friedrich Nietzsches. Eindringliche Zeugnisse der Popularisierung des weltweit bekanntesten deutschen Philosophen sind die Portraits, Büsten und Skulpturen von Hans Olde, Karl Bauer, Rudolf Köselitz und Georg Kolbe.
Sabine Schirdewahns Videoarbeit „Elisabeths Wille” (2000) unterstreicht beispielhaft die aktuelle künstlerische Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche.