Das Lakonische dieser Arbeit hat keineswegs mit einer irgendwie gearteten Leidenschaftslosigkeit im Ausdruck zu tun, im Gegenteil! Die Menschenfiguren von Tillmann Damrau – wie just aus unserer eigenen Alltagsumgebung entrissen – befinden sich vielmehr immerzu in Bewegung. Mal tänzerisch leicht, mal wild ekstatisch gestikulierend sind sie mit allerlei Automobilen, Booten, Hubschraubern samt dem dazugehörenden Hangar zu sehen. Auch Tiere trollen sich streunend durch seine weiten Bildareale, Einsprengsel emblematischer Stadt- und Naturabbreviaturen darunter, jäh einsetzende geometrische Vermusterungen und grellfarbene, den Bildraum umfassende Armierungen. -Kurs und gut: die Welt, die Wirklichkeit fliegt uns da gehörig um die Augen, doch tut sie dies in bemerkenswerter Stille und scheinbarer Gelassenheit. Die Bildwelten nämlich, in denen sich die Figuren von Tillmann Damrau tummeln, erscheinen vollständig normal und tröstlich plausibel. Im Vorgarten kleinbürgerlicher Paradiese und zugleich inmitten eines jener unzähligen Mehrfamilienpaläste etwa steht unschlüssig unser deproportionierter Bartträger mit Brille und Hütlein im gelben Hemd und roter Hose, die Schuhspitzen ungelenk einander zugewandt, und er weist ratlos auf seine Halma-Voodoo-Sonnen-Frau, während kurzerhand ein anderer Helikopter durch das Gebäude schmettert, was auch sonst? Es lebe die Normalität trotziger Schönheiten, mit denen uns solche Bilder -immer,immer, immer – zu bewegen wissen!