Die in Kröslin bei Greifswald geborene Künstlerin, die ihre Werke mit ihrem Spitznamen Murkel signierte, hatte zwar vor dem II. Weltkrieg in Berlin und Prerow auf dem Darß Mal- und Zeichenunterricht erhalten, aber erst nach ihrem schweren Autounfall 1950 begonnen, sich eine Existenz als Malerin aufzubauen.
Zusammen mit ihrem Sohn war sie 1945 als Flüchtling nach Kiel gelangt, wo sie auch verstarb. Murkel und das Paris der 1960er Jahre; das ist unbestritten der wichtigste Aspekt in der künstlerischen Biografie der Malerin. Ein Reisestipendium der Schleswig-Holstei- nischen Landesregierung hatte ihr 1959 einen Aufenthalt in der französischen Metropole ermöglicht. Von da ab ließen diese Stadt und ihre Menschen sie nicht mehr los.Die menschliche Figur, gerne auch als energiegeladene weibliche Aktdarstellung, bestimmt das malerische Schaffen von Murkel, die sowohl Picasso als auch Modigliani sehr schätzte. In relativ großen Bildformaten arbeitete die Künstlerin, die ihre Malerei aus der Zeichnung entwickelte, plastisch mit der Farbe und modellierte ihre Modelle voluminös vor flächig-ornamentalem Hintergrund. Charakteristisch für ihr Kolorit ist der starke Einsatz von Weiß und ihre Vorliebe für Rot-Blau-Akkorde. Nach großen Re- trospektiven 1976 und 1984 in der Pommern-Stiftung, damals noch im Rantzaubau des Kieler Schlosses, möchte das Künstlermuseum Heikendorf-Kieler Förde in diesem Winter ihren 100. Geburtstag mit einer Ausstellung würdigen.