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Künstlermuseum Heikendorf


Teichtor 9
24226 Heikendorf
Tel.: 0431 248 093
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Rudolf Behrend: Stiller Weg zu Neuem

06.06.2015 - 24.08.2015

Der Künstler Rudolf Behrend gehört wie Heinrich Blunck, Georg Burmester, Oskar Droege, Werner Lange und Karin Hertz zur Künstlerkolonie Heiken- dorf. Das Künstlermuseum Heikendorf – Kieler Förde sammelt, bewahrt und erforscht Leben und Werk dieser Künstler und präsentiert die Ergebnisse in Form von Ausstellungen und Katalogen einer interessierten Öffentlichkeit. Die große Sommerausstellung des Künstlermuseums ist in diesem Jahr dem Leben und Werk des vielfältigen Malers Rudolf Behrend gewidmet, der am 25. März 1895 als Sohn eines Landwirtes in Neuheikendorf geboren wurde.
Er heiratete 1922 Luise Kähler aus Neuheikendorf, mit der er eine Tochter bekam. Sie zogen in die Strohdachkate ihrer Eltern, in der Behrend bis zu seinem Tod am 10. Februar 1979 lebte.
Rudolf Behrend begann seine künstlerische Laufbahn als Dekorations- maler. Seine Gesellenprüfung bestand er 1915 mit Auszeichnung. Gleich danach musste er in den Ersten Weltkrieg ziehen. Behrend verbrachte die Jahre von 1917 bis 1919 in englischer Kriegsgefangenschaft. Und auch der Zweite Weltkrieg blieb ihm nicht erspart. 1940 wurde Behrend aus gesund- heitlichen Gründen aus dem Feld entlassen und bis Kriegsende zu zivilen Wach- und Büroaufgaben dienstverpflichtet. In seinem Werk sind mehrfach Spuren dieser Zeit nachvollziehbar.
Zur Fortbildung seines künstlerischen Ausdrucks belegte Behrend ab 1920 Kurse an der Kunstgewerbeschule in Kiel, der späteren Muthesius- Kunsthochschule, bei den Professoren Franz Georg Zimmermann, Julius Vogel und Werner Lange, der Akt und Naturstudium unterrichtete. Auch von Heinrich Blunck, der seit 1923 in Altheikendorf ansässig war, erwarb sich Behrend weiterführende Kenntnisse besonders in der Landschafts- und Stillleben Malerei. Auf einer Ausstellung im dortigen Hotel Friedrichshöh lernte Behrend den in Straßburg ausgebildeten Kunsthändler Peter Hattesen kennen, der ihm ein guter Freund und treuer Förderer seiner Kunst wurde. In dessen Flensburger Kunsthandlung konnte Behrend viele Vertreter der Moderne am Original studieren und persönliche Kontakte knüpfen. Eine enge Freundschaft verband ihn seit den späten 1920er Jahren beispielsweise mit dem norddeutschen Expressionisten Karl Peter Röhl. Guten Kontakt hielt Behrend auch zu Heinrich Steinhagen und dem Leipziger Künstler Max Schwimmer. Weitere lebenslange freundschaftliche Verbindungen entwickelten sich Anfang der 1930er Jahre mit zwei Kieler Studenten, die in Altheikendorf wohnten: dem späteren Kunsthistoriker und Archivar in Worpswede Hans-Hermann Rief und Horst Goerges, der als Operndramaturg in Kiel seine Berufslaufbahn begann, die ihn weiter nach Hamburg, Berlin und München führte.
Zusammen mit den Künstlerkollegen Karl Peter Röhl, Hans Rickers und Werner Lange schloss sich Behrend 1952 zur Kieler Künstlervereinigung „Neue Gruppe“ zusammen. Diese Ausstellungsgemeinschaft präsentierte sich in Schleswig und Kiel. Danach wurde es still um sie. Ein weiterer Versuch, durch Gruppenbildung in der Kunstszene mehr Aufmerksamkeit zu erzielen, erfolgte 1964. Zusammen mit Hans Rickers, G. Fritz Hensel, Hannes Schultze-Froitzheim und Fritz Neuser gründete Behrend die Gruppe NO (Nordsee-Ostsee).
Rudolf Behrend hat ein stilistisch abwechslungsreiches und spannendes Werk hinterlassen; er ist seinen künstlerischen Weg ganz ruhig und eigen- willig gegangen. Abgesehen von der Ölmalerei, in der er sich mit den Stilen seiner Zeit auseinandersetzte und sie für sich weiter entwickelte, schuf er ein umfangreiches zeichnerisches Œuvre und beschäftigte sich auch experimen- tell mit den verschiedenen grafischen Techniken; Holzschnitt und Monotypie.

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