„Mühlhäuser STADTgeschichten“ soll die zukünftige Dauerausstellung zur Historie Mühlhausens heißen. Ein Konzept dafür wurde bereits erstellt.
Dafür kann das Museum aus einem reichen Fundus an Objekten schöpfen. Leider sind einige der potentiellen Ausstellungsstücke in einem restaurierungsbedürftigen Zustand und so auf die Liste der „Kostbaren Patienten“ gesetzt worden. Jeder einzelne dieser Gegenstände illustriert ein Stück Geschichte der Stadt Mühlhausen, ihrer Bürger, ihrer Kirchen, ihres Waldes oder ihrer Industrie. Schwerpunkt der neuen Ausstellung soll die „ReichsSTADT“ Mühlhausen sein, die den Titel „civitas imperatoris“ seit dem Mittelalter trug. Historisch bedeutende, aber auch kuriose Objekte werden dies belegen, wie zum Beispiel das so genannte Kurfürstenglas oder ein reichsstädtisches Wappen aus Zuckerguss. Ersteres ist die Kopie aus dem 19. Jahrhundert einer Glasmalerei mit Quaternionen-Darstellung von 1645 und zeigt den Kaiser und sechs Kurfürsten. Das Zuckergusswappen hingegen wurde mit dem 1. Preis einer Bäcker-Ausstellung im Jahr 1885 in Eisenach prämiert.
Mit einer Legende aus Mühlhausen ist die ehemalige Wetterfahne des Rabenturms verbunden. Demnach soll ein preußischer Scharfschütze im Zuge der Besetzung Mühlhausens im Jahre 1802 den doppelköpfigen habsburgischen Adler durch einen gezielten Schuss zu einem einköpfigen preußischen gemacht haben. Witterung und Rost haben diesem einzigartigen historischen Zeugnis unserer Stadt zugesetzt, so dass eine Restaurierung dringend notwendig ist.
Einen besonderen Bestand der Museen stellen die Zeugnisse der Mühlhäuser Zünfte dar. Innungszepter, Zunfthumpen oder Wappenschilder illustrieren die Bedeutung des Handwerks für die Reichsstadt. Auch davon zeigen wir Beispiele, die einer restauratorischen Zuwendung bedürfen.
Aufgrund ihrer angespannten Haushaltslage ist es den Mühlhäuser Museen leider nicht möglich, die Finanzierung des teilweise enormen restauratorischen Aufwandes aus eigener Kraft sicher zu stellen. Aus diesem Grund sind besonders die „kostbaren Patienten“ auf bürgerschaftliches Engagement angewiesen. Bei dieser Ausstellung besteht sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen die Möglichkeit, die Patenschaft für die Restaurierung eines oder mehrerer Objekte zu übernehmen und dadurch Ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat zum Ausdruck zu bringen.