Valentin Reimann, Jahrgang 1954, vertiefte die handwerkliche Seite seiner Malerei in Florenz, wo er auch einige Zeit lebte und täglich die Ausstellungen in den Uffizien oder dem Palazzo Pitti besuchte. Er studierte die Fresken, Gemälde und Skulpturen der alten Meister. Hauptsächlich wurde Reimann dort von dem inzwischen mit 93 Jahren verstorbenen Maler Silvio Loffredo, einem der bekanntesten toskanischen Künstler, betreut und verweilte oft in dessen Atelier am Piazza Duomo und in dessen Klasse in der Florentiner Kunstakademie Accademia di Belle Arti, ohne dort eingeschrieben sein zu müssen. Reimann malt realistisch, aber nicht mit den Merkmalen eines vergangenen, überholten Realismus des 19. Jahrhunderts, sondern eher in der Tradition der Neuen Sachlichkeit in Europa und vergleichbarer Richtungen in den USA.
Reimann gestaltet seine Bilder zwar mit realistischen Mitteln, erfindet die Realität aber neu. Seine Bilder stehen in Konkurrenz zum bloßen Abbild bzw. zur Photographie.
Eine erste Ausstellung seiner Ölbilder, Aquarelle und Rötelzeichnungen fand 1972 im katholischen Gemeindezentrum in Bad Homburg statt. Es folgten weitere Ausstellungen im katholischen Gemeindezentrum in Gonzenheim und der Galerie im Stadthaus, später in Frankfurt, Mannheim, Heidelberg, Köln, Düsseldorf, New York, Toronto, Le Havre, Nizza, Nürnberg, München, Bonn oder Würzburg.
Reimann mochte sich nicht über Kunst oder Nicht-Kunst äußern. Er fragt, ob der Künstler bzw. die Künstlerin die sich selbst gestellte Aufgabe erfolgreich gelöst hat. Reimann selbst sieht diese Forderung bei all seinen Gemälden erfüllt.