Palmen, Granatäpfel, Myrten, Papyrus, Jasmin, Wein, Lotus, Rosen – allein bei der Vorstellung dieser Pflanzen breitet sich dem Betrachter vor seinem imaginären Auge ein opulentes Bild von orientalischer Üppigkeit und sinnlichem Farbenrausch aus.
Noch bevor die Ausstellung Kleopatra. Die ewige Diva am 28. Juni 2013 eröffnet, präsentieren wir auf dem Dach der Bundeskunsthalle einen traumhaften orientalischen Garten, der die wesentlichen Elemente der Gartenkultur am Nil aufgreift. Der Gartenkomplex, dessen Verbindungsachsen von großzügigen Palmenallen gesäumt werden, besteht aus mehreren thematisch gestalteten, an historische Vorlagen angelehnten Gartenräumen mit ägyptischen Kulturpflanzen.
Die Gartenensembles und Wasserbecken, unter Hervorhebung des rechten Winkels und einer geraden Linienführung in der Gestaltung, bilden Themenräume wie Farbe, Wasser, Duft und Tribut an Kleopatra.
Pyramidenzelte dienen als Informationsorte für die verwendeten Pflanzen sowie als „Schnupperräume“ für Düfte, Essenzen und Gewürze.
Bei der Pflanzenauswahl legen die Gartenplaner Wert auf bestimmte symbolträchtige Pflanzen altägyptischer und orientalischen Gartenkunst und deren züchterische „Nachkommen“ wie Palme, Tamariske, Myrte sowie Papyrus, Jasmin, Wein, Wasserlilie, Lotus, Rose u.a.
Die Gartenkunst, die sich im Verlauf der Jahrtausende immer mehr zu einem „Gesamtkunstwerk“ aus Natur und Kultur entwickelte, gehört zu den ältesten Kunstgattungen. Das Alte Ägypten leistete auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Auch das höfische wie religiöse Leben war von Anfang an untrennbar mit großzügigen Gartenanlagen verbunden. Die frühesten Überlieferungen über Gartenkomplexe frühbabylonischer Könige und der ägyptischen Pharaonen aus der Zeit des Mittleren Reiches (ab ca. 2000 v. Chr.) belegen diese Entwicklung. Unter der Herrschaft der Ptolemäer-Dynastie, deren Ende durch den dramatischen Tod Kleopatras VII. (69 bis 30 v. Chr.) besiegelt wurde, waren die königlichen Gartenanlagen von Alexandria ein unverzichtbarer Bestandteil des prachtvollen Palastkomplexes.